Seit Beginn der Pandemie spielen die Todeszahlen eine bedeutende Rolle. Gerade in politischen Debatten wird dabei immer wieder diskutiert, ob die Menschen AN oder MIT Corona versterben würden. Eine Untersuchung von 1.129 verstorbenen Covid-19-Patient:innen kommt nun zu dem Ergebnis, dass der überwiegende Großteil tatsächlich AN Corona gestorben sei, nur eine Minderheit MIT dem Virus.
Der Obuktionsexperte Univ.-Prof. med. Peter Boor und ein Team der Uniklinik der RWTH Aachen haben an 29 Standorten – darunter mehr als 3/4 der Universitätsinstitute – bis Oktober letzten Jahres 1.129 COVID-19-Patienten obduziert.
In ihren am 17. Februar in the Lacet veröffentlichten Ergebnissen kommen sie zu dem Schluss, dass in 86% der Obduktionsfälle Covid-19 die zugrunde liegende Todesursache war, während in 14% der Fälle Covid-19 eine Begleiterkrankung war.
Zudem fanden sie heraus, dass Männer fast doppelt so oft an Covid verstarben wie Frauen. In den ausgewerteten Datensätzen betrug das Verhältnis von Männern zu Frauen 1,8:1 mit Spitzenwerten bei 65-69 und 80-84 Jahren bei Männern und bei über 85 Jahre alten Frauen.
Als häufigste Todesursache stellten die Patholog:innen einen diffusen Alveolarschaden fest. Alveolen sind die kleinen Lungenbläschen, die für den Austausch zwischen Atemluft und Blut sorgen. Ihre Schädigung durch Sars-CoV-2 ist bedingt durch ein akutes Atemnotsyndrom (DAD/ARDS), gefolgt von einem Multiorganversagen. Das DAD/ARDS war häufig für den Tod in den ersten 2 Wochen verantwortlich. An einem Multiorganversagen starben die Patient:innen eher 2 bis 5 Wochen nach Symptom-Beginn.