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Donnerstag, April 25, 2024
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    Mexiko: Nationalgarde räumt besetztes Firmengelände

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    Im mexikanischen Puebla hat die Nationalgarde am Dienstag ein von der Bevölkerung besetztes Firmengelände der Danone-Tochter “Bonafont” geräumt. Nun kann der französische Konzern den Armen und Unterdrückten weiter das Wasser abpumpen.

    Um halb zwei Uhr am Dienstag drangen die Nationalgarde – eine 2019 neu aufgestellte Polizeieinheit unter direkter Kontrolle des Militärs – und die Staatspolizei mit einem Großaufgebot auf das besetzte Gelände der Firma Bonfont im Bundesstaat Puebla im Westen Mexikos ein.

    Sie umstellten das Gelände und begannen mit der Räumung. Inzwischen haben private Sicherheitskräfte von Bonfont übernommen. Die Besetzer:innen konnten der Nationalgarde früh genug entkommen.

    Bonfont ist ein Tochterunternehmen des französischen Lebensmittelmonopols Danone und hat sich vor fast 30 Jahren in der Gemeinde Juan C. Bonilla im mexikanischen Bundesstaat Puebla niedergelassen, um dort Trinkwasser aus dem vulkanischen Boden in Flaschen zu füllen und später zu verkaufen.

    Seit mittlerweile fast einem Jahr hatte die Bevölkerung aus 20 umliegenden Gemeinschaften die Produktion des Konzerns an diesem Standort blockiert. Auslöser waren die niedrigen Wasserstände in den Ziehbrunnen ihrer Ortschaften. Anfang letzten Jahres gründeten sie die „Pueblos Unidos de la Región Cholulteca y de los volcanes“ (Vereinte Völker der Region Cholulteca und der Vulkane) und blockierten am 22. März, dem Weltwassertag, den Eingang des Firmengeländes.

    Am 8. August, dem Geburtstag des mexikanischen Revolutionärs Emiliano Zapata, besetzten sie das ganze Areal und gründeten das „Casa de los Pueblos“, das “Haus der Völker”. Es wurde zur gemeinsamen Bildung und Organisierung genutzt.

    In der Zeit der Besetzung hatten sich außerdem die Ziehbrunnen wieder gefüllt.

    Die Bewegung zeigt nun in einem Statement auf, wie die mexikanische Regierung im Interesse ausländischer Monopole Gewalt anwendet und deren Diebstahl des Wassers sicherstellt, und fordert die Rückgabe des Geländes. Dort heißt es: „Jetzt kommt die Regierung den Interessen dieses Unternehmens entgegen und erleichtert die Wiederaufnahme der Wasserausbeutung. Wir prangern diese Regierungen an, die das Volk unterdrücken und die Unternehmen schützen. Für sie steht Geld über dem Leben.“

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