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„End of Fish Day“ in Deutschland

In Deutschland wird so viel Fisch verzehrt wie nie zuvor. Bereits heute, am 11. März 2022, ist die Menge an Fisch und Meeresfrüchten aufgebraucht, die Deutschland im ganzen Jahr produziert.

Ähnlich wie der „Erderschöpfungstag“ (Earth Overshoot Day ), bei dem die biologische Kapazität des Planeten in Bezug auf Aufbau von Ressourcen, Aufnahme von Müll und Emissionen berechnet wird, gibt der „End of Fish Day“ an, ab wann der Punkt der Jahresproduktion an Meerestieren im eigenen Land erreicht ist.

Deutsche Fischereiverbände sind nur in der Lage, 19% des eigenen Jahresbedarfs zu decken. Dazu zählen Fische, die gefangen oder gezüchtet werden. Alle anderen Fischprodukte müssen importiert werden. Der „End of Fish Day“ lag im Jahr 2021 noch auf dem 17. März. Die Grenze hat sich also bereits um sechs Tage nach vorn verschoben.

Grund hierfür ist ein gestiegener Bedarf, der durch verminderte Fangquoten wegen Überfischung, Wasserverschmutzung und Klimawandel nicht mehr gedeckt werden kann. Die Nutzung von Aquakulturen ist in diesem Zusammenhang keine zufriedenstellende Lösung, um genügend Fischereiprodukte zur Verfügung zu stellen.

Lachsfarmen benötigen z.B. zur Aufzucht der Tiere Fischmehl, das aus frei lebenden Fischbeständen gewonnen wird. Diese Tiere werden überfischt und dem jeweiligen Ökosystem anderer Länder entzogen.

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