In Thüringen findet seit dem 31.März die zweiwöchige Bundeswehr-Übung „Wettiner Schwert“ statt. Die 1.700 Soldat:innen sind Teil der „Nato Response Force“ (NRF) und sollen den schnellstmöglichen Einsatz im Kriegsfall proben.
Die „Nato Response Force“ (NRF) ist eine Eingreiftruppe der NATO mit rund 50.000 Soldat:innen. Sie bestehen aus Bodenstreitkräften, Luftstreitkräften, Marineeinheiten und Spezialeinheiten. Ihre Hauptaufgabe ist es, innerhalb weniger Tage an jedem Ort des NATO-Gebietes zu sein und dort im Krieg zu kämpfen. Die Bundeswehr stellt seit Anfang des Jahres rund die Hälfte der 12.000 Soldat:innen umfassenden Heerestruppen der NRF. Weitere Kontingente kommen aus Norwegen und den Niederlanden.
In Thüringen übt diese Nato Response Force der Bundeswehr nun den Ernstfall. An der Übung nehmen 1.700 Soldat:innen, 410 Radfahrzeuge, 6 Hubschrauber und 70 Panzerfahrzeuge teil. Geübt wird auf der Schießbahn in Klitz, im Norden von Sachsen-Anhalt. Nicht nur auf trockenem Boden probt die Bundeswehr ihre Kriegsfähigkeit, sondern auch auf dem Wasser. Die Fahrzeuge sollen mit „Schwimmschnellbrücken“ über die Elbe kommen.
Dass gerade Teile der Eingreiftruppe der NATO hier üben, ist kein Zufall. Hier wird ganz real ein Kriegseinstieg der NATO in die Kämpfe in der Ukraine geübt, was eine neue Eskalationsstufe des Kriegs bedeuten würde.
Aber nicht nur das Üben des Kriegseinsatzes ist Teil solcher Übungen. Für zwei Wochen werden Thüringens Bahnhöfe rund um den Übungsplatz voll mit Bundeswehr-Soldat:innen sein. Auch die Fahrzeuge müssen auf ihrem Weg zu dem Übungsplatz an zahlreichen Städten und Dörfern vorbei. Damit wird die Bevölkerung an den Anblick von Soldat:innen, Panzern und Co. gewöhnt, um so die Militarisierung nach Innen und nach Außen zu vereinfachen.
Im Mai soll unter dem Namen „Wettiner Heide“ eine weitere Großübung mit mehr als 5.000 Soldat:innen aus bis zu neun Nationen im Raum Bergen stattfinden. Im November folgt dann die Übung „Cougar Sword” im Gefechtssimulationszentrum in Wildlfecken in Bayern.