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    Protest zur Vonovia-Hauptversammlung: “Alle Mieter:innen bleiben!”

    Gestern kamen in Bochum rund 500 Personen zum Protest gegen den Immobilienkonzern Vonovia zusammen. Denn die Vonovia, die in der Stadt ihren Hauptsitz hat, wird am 29. April eine virtuelle Hauptversammlung abhalten.

    Das ist für Mieter:innen und Aktivist:innen für das Menschenrecht auf Wohnraum Anlass zum Protest: “Bei der Hauptversammlung wird die Vonovia verbesserte Gewinnzahlen feiern und gestiegene Dividendenausschüttungen an die Aktionär*innen absegnen. In der Selbstdarstellung präsentiert sie sich als sozialer und ökologischer Vorzeigekonzern. Tatsächlich aber gehen die horrenden Gewinne der Vonovia und ähnlicher Vermietungskonzerne zu Lasten der sozialen Daseinsvorsorge und der Umwelt.”

    Zu der Aktion hat ein breites Bündnis aus verschiedenen Mieter:innen-Initiativen sowie Strukturen für Umweltschutz und Wohnraum aufgerufen. Auch die Aktion “Deutsche Wohnen enteignen” beteiligte sich am Protest. Die Vonovia SE hatte den ehemals zweitgrößten deutschen Immobilienkonzern übernommen und so einen noch größeren Marktanteil erlangt.

    Eine der kämpferischen Parolen lautete: “Alle Mieter:innen bleiben, Vonovia enteignen!”. Was für eine Enteignung spricht, erklärt “Deutsche Wohnen enteignen”: Für die Wohnungen der Deutsche Wohnen in Berlin errechneten sie, dass jede:r Mieter:in monatlich allein 177 Euro der Miete nur für die Aktionär:innen zahlt.

    Die Vonovia wird auf ihrer Hauptversammlung verkünden, dass die Rendite rekordverdächtig ausfällt und im kommenden Jahr noch steigen wird. Dafür hatte der Konzernchef Buche bereits vorsichtshalber den Staat um Unterstützung gebeten, falls das Geld der Mieter:innen wegen der Preissteigerungen nicht mehr für die Miete reichen sollte.

    Nebenkosten-Explosion – Vonovia bittet den Staat, Gewinne zu sichern

    Bei der Abschlusskundgebung berichteten Mieter:innen aus Deutschland, aber auch aus Schweden von ihren dubiosen bis verbrecherischen Erlebnissen mit der Vonovia. In der Kritik standen vor allem undurchsichtige Nebenkostenabrechnungen, deren Aufträge durch Tochterfirmen der Vonovia selbst erfüllt wurden. Auch Mieterhöhungen für Modernisierungen, die nie stattgefunden haben, wurden von den Demonstrant:innen angeprangert.

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