Die Inflation ist im Mai auf 7,9 Prozent angestiegen. Eine Entspannung der Lage ist frühestens ab Herbst in Sicht. Zusätzlich werden ab Auslaufen des 9-Euro-Tickets teurere Bahnpreise erwartet.
Im April lag die Teuerungsrate noch bei 7,4 Prozent, im Mai dann bei 7,9 Prozent. Durch die anhaltenden Lieferengpässe, die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine steigen die Preise weiter an. Das soll den Sommer über weiter anhalten.
Der Chefvolkswirt der Berenbergbank, Holger Schmieding, erwartet ab Herbst eine Entspannung der Lage, er sagt „Bei den von Lieferengpässen getroffenen Gütern und bei Nahrungsmitteln steckt wohl noch etwas Druck in der Pipeline, bevor die Lage sich ab dem Herbst entspannen dürfte. Ob diese Prognose tatsächlich zutreffen wird, bleibt jedoch ungewiss. Zumindest für den öffentlichen Personenverkehr scheint sie nicht zu zutreffen.
Teuerungen auch bei Bahntickets
Die Energiepreise im Mai sind um 38,3 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Die Nahrungsmittel um 11,1 Prozent. Auch bei den Tickets für den Nahverkehr rechnet man mit einer Teuerungen, ab Auslaufen des 9-Euro-Tickets. Das sagt der Verband der Verkehrsunternehmen. Grund dafür sind fehlende Ausgleichszahlungen des Bundes für die höheren Spritpreise.
Ingo Wortmann, der Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen sagt dazu „Wir werden mittelfristig die fehlenden Gelder auf die Fahrpreise umschlagen müssen oder das Angebot einschränken“. Das heißt, nach der kurzzeitigen Entlastung durch das 9-Euro-Ticket muss sich die Arbeiter:innenklasse auf eine weitere Belastung zusätzlich zu den bereits jetzt sehr hohen Preisen einstellen.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) etwa hatte bereits im Januar angekündigt, die Fahrpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent zu erhöhen. Eigentlich sollte das bereits ab dem 1. Juli passieren, durch das 9-Euro-Ticket werden die Preise aber erst ab September zu spüren zu sein.
Bahntickets seit 2015 um 19% teurer
In den letzten Jahren sind die Preise für den Nahverkehr um 19 Prozent gestiegen. Die Preise steigen dort somit schneller als in vielen anderen Lebensbereichen. Laut dem statistischen Bundesamt (Destatis) lag die durchschnittliche Teuerungsrate für Verbraucherpreise im selben Zeitraum bei 16,2 Prozent. Nicht nur mit Augenmerk auf die immer schlimmer werdende Klimakrise eine fatale Entwicklung.
