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Donnerstag, März 28, 2024
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    Kampf um Lohnerhöhungen statt Preisexplosion!

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    Ein halbes Pfund Butter fast 3 Euro, eine 10er-Packung Eier bis zu 5 Euro, Benzin und Diesel weit über 2 Euro. Die Preise in den Supermärkten und an den Tankstellen brechen gefühlt jede Woche neue Rekorde. Und die offiziellen Preisstatistiken des Statistischen Bundesamtes bestätigen das. Beantworten wir die Preisexplosionen mit dem Kampf im Betrieb und auf der Straße! – Ein Kommentar von Thomas Stark

    Nach ersten Schätzungen sind die Verbraucherpreise im März um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Besonders drastisch ist die Preisexplosion im Energiebereich. Haushaltsenergie und Kraftstoffe sind um 39,5 Prozent teurer geworden. Bei Nahrungsmitteln sind es im Durchschnitt immer noch stolze 6,2 Prozent!

    Die hohen Preise reißen für Millionen Arbeiter:innen und für jede:n von uns jeden Monat ein riesiges Loch in die Haushaltskasse. Der Monat, der „am Ende des Geldes“ noch übrig ist, wird immer länger. Dann erzählen uns steinreiche Politiker:innen wie Joachim Gauck auch noch, wir müssten „für die Freiheit frieren“, weil alles nur am Krieg in der Ukraine läge. Dabei ist längst bekannt, dass sich die großen Energie-, Öl- und Handelskonzerne jeden Monat ordentlich an den hohen Preisen bereichern und der Staat über Energie- und Mehrwertsteuern kräftig mitkassiert.

    Doch wir müssen dem gegenüber nicht verzweifeln und untätig sein. Denn als Arbeiter:innen haben wir einige Möglichkeiten, gegen die Teuerung zu kämpfen:

    1. Wir müssen in unseren Betrieben für höhere Löhne kämpfen! Denn wenn die Lebensmittel- und Energiepreise steigen, wird eben auch unsere Arbeitskraft teurer. Wenn die Preise im Durchschnitt um über 7 Prozent steigen, müssen unsere Lohnsteigerungen das in diesem Jahr auffangen. Die faulen Lohnkompromisse bei den letzten Tarifabschlüssen des DGB reichen dafür nicht aus. Deshalb müssen wir neben den Tarifkämpfen in der „zweiten Lohnrunde“ in unseren Betrieben höhere Eingruppierungen für uns durchsetzen. Das geht nur, wenn wir uns als Kolleg:innen zusammenschließen und gemeinsam Druck machen.
    2. Wir müssen politisch gegen die hohen Steuern auf Verbrauchsartikel kämpfen! Bei Benzin und Diesel machen die Steuern 40 bis 50 Prozent des Preises aus. Auf Konsumgüter zahlen wir 19 Prozent Mehrwertsteuer, bei den meisten Nahrungsmitteln sind es immerhin noch 7 Prozent. Diese indirekten Steuern und die Lohnsteuer sind die größten Posten bei den jährlichen Steuereinnahmen des Staates. Was der Staat uns nicht vom Lohn abzieht, knöpft er uns also beim Einkaufen ab. Über Subventionen und Steuererleichterungen wird das Geld an die großen Konzerne verteilt. Um unseren Lebensstandard zu verteidigen, müssen wir also gegen die hohen indirekten Steuern kämpfen – egal ob sie nun als CO2-, Energie-, Tabak- oder Mehrwertsteuer eingetrieben werden!
    3. Schließlich müssen wir dafür kämpfen, dass die Enteignung von Arbeiter:innen durch Preissteigerungen so nicht mehr stattfinden kann. Das Mittel hierzu ist eine automatische Anpassung aller Löhne, Renten und Sozialleistungen an die Preisentwicklung! Auch diese müssen wir politisch im Kampf in den Betrieben und auf der Straße durchsetzen!

    Sorgen wir also selbst dafür, dass die Enteignung der Arbeiter:innenklasse aufhört, lieber heute als morgen!

    • Perspektive-Autor seit 2017. Schreibt vorwiegend über ökonomische und geopolitische Fragen. Lebt und arbeitet in Köln.

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