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Klimakrise: Hitze in Indien und Pakistan fordert zahlreiche Todesopfer

Die dauerhaften Temperaturen von teilweise bis zu 50 Grad in Indien und Pakistan bedrohen Tausende Menschen und die Natur der Länder. Mit der Hitzewelle kommt eine Wasser-, Nahrungsmittel, Strom- und Kohleknappheit.

Bereits seit Anfang diesen Jahres fällt auf, das sich das Wetter in Indien und Pakistan deutlich wärmer war ist in anderen Jahren. Normalerweise gilt der Februar als kühlster Monat, dann wird es stetig immer wärmer bis der Monsunregen kommt. Der Mai gilt als heißester Monat. Dieses Jahr fingt das Wetter aber schon im Februar an heißer zu werden, der März war landesweit der wärmste seit 1901. Der April war im Nordwesten und Zentrum des Landes der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 122 Jahren.

Der Leiter des indischen Wetterdienstes Mrutyunjay Mohapatra sagt, das diesen Monat im Norden Indiens sogar noch die 50-Grad-Marke geknackt werden könnte. Auch der Monsunregen, der eigentlich Hoffnung auf Abkühlung birgt, wird später erwartet als sonst. Er soll den Süden des Landes nicht vor Juni erreichen.

Mehr als eine Million Tote durch Naturkatastrophen

Weitreichende Folgen

Dieses warme Klima hat weitreichende Folgen. Die pakistanische Klimaministerin Sherry Rehman spricht von einer „existenziellen Krise“. Denn das heiße Wetter bringt Trockenheit, Wasserknappheit, Kohleknappheit und eine schnellere Schneeschmelze des Hindukusch mit sich. Die schnelle Schneeschmelze wird viele tausende Menschen mit einer Flut bedrohen.

Da die Städte auch Nachts nicht abkühlen gibt es einen extrem hohen Stromverbrauch für Ventilatoren und Klimaanlagen. Das führt zu einem erhöhten Kohleverbrauch, und schon jetzt sind die Kohlelager stark geleert. Eine Kohleknappheit und damit Stromausfälle drohen.

Auch hier wird der Unterschied zwischen Reichen und der Arbeiter:innenklasse deutlich. Bei den armen Vierteln wird er Strom deutlich öfter abgestellt als in Vierteln wo Diplomat:innen und Reiche leben. Gleichzeitig benutzen ärmere Familien eine Wasserpumpe um an Wasser zu kommen. Auch diese braucht Strom. Doch selbst wenn die Pumpe läuft kommt kaum und nur sehr trübes Wasser hoch, aufgrund der Wasserknappheit.

Die Sterblichkeit in Indien hat seit 1980 um mehr als 60 Prozent zugenommen, und auch dieses Jahr wird wieder mit vielen Klimatoten gerechnet. Weltweit sind in den vergangenen 50 Jahren mehr als eine Millionen Menschen durch Naturkatastrophen gestorben. Tendenz steigend.

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