Die Preissteigerungen von Konsumgütern sind aktuell so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Eine Besserung ist jedoch nicht in Sicht. Vielmehr dürften allein die Lebensmittelpreise in diesem Jahr noch einmal um über 10 Prozent anziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Allianz Trade.
Die Preise für Waren des täglichen Bedarfs schießen immer weiter nach oben. Für den Monat April berechnete das Statistische Bundesamt eine durchschnittliche Steigerung der Warenpreise um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit dürfte auch die Zahl der Menschen steigen, die am Ende des Monats schlichtweg kein Geld mehr auf dem Konto haben und daher nicht mehr einkaufen gehen können. Die Preisentwicklung wird zugleich immer mehr zu beherrschenden Thema in alltäglichen Gesprächen.
Die revolutionäre Linke verschläft die Preisexplosionen, den Krieg und den G7-Gipfel?!
Eine Besserung dieser Situation ist jedoch nicht in Sicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Allianz Trade. Wie der Handelsexperte Aurélien Duthoit gegenüber der Wirtschaftspresse mitteilte, „dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen“. Dies entspräche zusätzlichen Mehrkosten von durchschnittlich 250 Euro pro Person und Jahr.
Grund dafür sei, dass der Einzelhandel die tatsächliche Verteuerung von Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten noch gar nicht voll an die Endkund:innen weitergegeben habe. Im Lebensmitteleinzelhandel seien die Preise im Durchschnitt zwar schon um 6 Prozent gestiegen. Der Anstieg der Herstellerpreise von Lebensmitteln und Getränken habe dagegen jedoch bei 16,6 Prozent gelegen.
Besonders drastisch fiel die Steigerung der Herstellerpreise demnach bei Ölen und Fetten (plus 53 Prozent), Mehl (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent) aus. Um ihre Rentabilität zu steigern, sei daher damit zu rechnen, dass die Handelskonzerne ihre Preise mit einer gewissen Zeitverzögerung drastisch erhöhen. „Das Schlimmste“, so Duthoit, „kommt auf die Haushalte also erst noch zu“.
Der Einzelhandel in Deutschland wird aktuell faktisch von vier Monopolisten kontrolliert. Die Gruppen Edeka, Aldi, Rewe und Schwarz (Lidl) kommen zusammen auf einen Marktanteil von über 75 Prozent. Betrachtet man allein diese Marktmacht, dürfte es den Handelsunternehmen also nicht schwer fallen, höhere Preise für Endverbraucher:innen und damit die Arbeiter:innenklasse durchzusetzen. Die große Frage ist jedoch, wie lange sich die Bevölkerung eine solche Verteuerung ihrer Lebenshaltungskosten noch bieten lässt.