Gestern starteten die Warnstreiks in der Stahlindustrie. Heute werden sie fortgesetzt. Während die Kapitalist:innen nur Einmalzahlungen anbieten, sind auch die Forderungen der IG Metall aus Arbeiter:innensicht enttäuschend.
Am gestrigen 1. Juni endete die Friedenspflicht in der nordwest- und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie. Bereits zwei Verhandlungsrunden zwischen Unternehmensvertreter:innen und IG Metall sind nun schon durchlaufen worden, haben laut Gewerkschaft aber „keine Fortschritte“ gebracht.
Im Norden und Westen des Landes wurden deshalb am Mittwoch Warnstreiks organisiert, um den Forderungen der Gewerkschaft Nachdruck zu verleihen. Am heutigen Donnerstag ziehen Kolleg:innen in sieben ostdeutschen Betrieben nach, beispielsweise bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt.
Im Norden und Westen hatten sich 3770 Arbeiter:innen aus 13 Betrieben beteiligt, 3000 davon bei der Salzgitter AG.
Die Arbeit„geber“seite ist bisher nur zu Einmalzahlungen von 2100 Euro bereit. Die IG Metall hingegen fordert „eine dauerhafte Entgelterhöhung von 8,2 Prozent, angesichts einer guten Auftragslage, guter Gewinne und der hohen Inflation.“ Letztere hatte zuletzt 7,9 Prozent in der BRD betragen.
Dennoch ist unklar, ob eine Durchsetzung der Forderung der Gewerkschaften die Teuerungen ausgleichen würde. Die IG Metall knüpft die Forderung nämlich an eine Laufzeit von 12 Monaten. Bis dahin werden die Lohnerhöhungen von den anziehenden Preisen wohl mehr als aufgefressen sein.