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Mittwoch, April 24, 2024
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    7 Jahre Gedenken an die Jugendlichen von Suruç

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    Anlässlich des 7. Jahrestags des Bombenattentats in Suruç forderten Menschen in der Türkei und Europa Gerechtigkeit für die Ermordeten. Die türkische Regierung reagierte mit Repressionen gegen die Demonstrant:innen.

    2015 starben bei dem islamistischen Anschlag auf das Kulturzentrum in Suruç 33 Mitglieder der “Föderation sozialistischer Jugendverbände der Türkei” (SGDF). Sie wollten von dort aus nach Kobane in Rojava weiterreisen, um beim Wiederaufbau der im Krieg gegen den IS zerstörten Stadt zu helfen. Zum 7. Jahrestags des Massakers in Suruç rief der SGDF auch dieses Jahr wieder zu Gedenkveranstaltungen auf.

    Wie auch die letzten Jahre kam es dabei in Istanbul und Ankara wieder zu polizeilichen Repressionen gegen die Gedenkdemonstrationen. Die AKP-Regierung setzt damit nicht nur eine jahrelange Verfolgung fortschrittlicher Kräfte fort, sondern zeigt auch ihren Unwillen, das Massaker in Suruç aufzuarbeiten. Trotz vieler Ungereimtheiten in dem Fall und der Vermutung über mutmaßliche Komplizen des Täters innerhalb des Staats- und Regierungsapparats stand für die türkische Regierung von Anfang an fest, dass es sich um die Tat eines Einzeltäters handelt.

    Gegen Überlebende des Massakers und Angehörige sowie Freunde der Opfer, die Aufklärung und Gerechtigkeit forderten, wurde gerichtlich vorgegangen. Bei der Unterdrückung der Arbeiter:innenbewegung in der Türkei und Kurdistan, wie auch der demokratischen Revolution in Rojava hat die türkische Regierung bereits mehrfach mit islamistischen Gruppen zusammengearbeitet.

    In Deutschland wurde in Köln, Frankfurt, Wuppertal und Duisburg mit verschiedenen Aktionen der Verstorbenen gedacht. Unter den teilnehmenden Organisationen waren  die AGIF (Föderation der Arbeitsimmigrant:innen aus der Türkei in Deutschland e.V.), Young Struggle, Zora sowie die Gruppen der Föderation Klassenkämpferischer Organisationen (FKO).

    Auch im restlichen Europa folgten viele dem Aufruf. In Brüssel wurde vor dem Europaparlament der Getöteten gedacht. In der französischen Stadt Nancy sprachen ein Überlebender des Attentats und ein Anwalt über ihre Erfahrungen im bis heute währenden Kampf um Gerechtigkeit für die Ermordeten, und in Basel wurden vor der deutschen Botschaft insbesondere die Waffenlieferungen deutscher und Schweizer Konzerne an die Türkei kritisiert.

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