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Donnerstag, März 28, 2024
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    Ex-Sicherheitsberater Bolton gibt zu, Regierungsstürze für die USA geplant zu haben

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    In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN bestätigte der frühere Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Donald Trump, dass er sich während seiner Zeit im Amt um die Planung von Regierungsumstürzen in anderen Ländern kümmerte.

    Momentan befasst sich ein Untersuchungsausschuss mit der Aufarbeitung der Ereignisse vom 6. Januar 2021, dem Tag, an dem Anhänger:innen des ehemaligen US-Präsidenten Trump versuchten, das Kapitol zu stürmen. Im Kontext dieser Ermittlungen stellte der Journalist Jake Tapper dem ehemaligen Sicherheitsberater Trumps, John Bolton, in einem Interview für den Sender CNN die Frage, ob Trump etwas mit der Organisierung des Aufstandes zu tun gehabt hätte.

    Bolton verneinte die Frage nach der Beteiligung Trumps an der Planung der Aufstände, gab aber zu gleich preis, dass man sich in der Legislatur sehr wohl an der Organisierung von sogenannten Coup d’Etats außerhalb der USA beteiligt habe.

    In diesem Falle sei Trump zwar zweifellos derjenigen gewesen, der „die Aufrührer am Kapitol entfesselt“ habe, allerdings sei es dort nicht um einen von langer Hand geplanten Coup gehandelt. Einen Putsch zu organisieren, sei „eine Menge Arbeit“ äußerte sich Bolton, und er sage das „als jemand, der geholfen hat, Coup d’Etats zu planen, nicht hier, aber an anderen Orten“.

    Bolton galt einst als Vertrauter Trumps, es kam jedoch bereits vor einigen Jahren zu einem Bruch. Seit seiner Entlassung aus dem weißen Haus fällt Bolton immer wieder mit kritischen Äußerungen um den ehemaligen Präsidenten auf. Im Vorfeld der Präsidentenwahl 2020 warnte er z.B. öffentlich vor einer zweiten Amtszeit des Republikaners.

    Der Journalist Tappers stellte später die Nachfrage, ob die geplanten Coups erfolgreich gewesen seien. Darauf wollte Bolton zunächst nicht im Detail eingehen, verwies dann jedoch auf die Unterstützung für die venezolanische Gegenregierung Juan Guaidós.

    2019 hatte Guaidós versucht, sich selbst als Interimspräsidenten des südamerikanischen Landes auszurufen und mit der Unterstützung von Söldnern die Regierung von Nicolás Maduro zu stürzen. „Das stellte sich als nicht erfolgreich heraus“, blickte Bolton zurück. Im Verlaufe des Interviews versuchte er dann zu beschwichtigen: „Nicht dass wir viel damit zu tun gehabt hätten“.

    Am versuchten Kapitolsturm im Januar 2021, um den es im Interview ursprünglich ging, beteiligten sich hunderte Anhänger:innen des ehemaligen US-Präsidenten Trump. Grund war damals, dass dort der Sieg des Kontrahenten Joe Biden bestätigt werden sollte, der im November 2020 die Wahl gewonnen hatte.

    Unter den Kapitolstürmer:innen waren auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierungen „Oath Keepers“ und „Proud Boys“. Während der Ereignisse kamen fünf Menschen ums Leben. Derzeit klärt ein Untersuchungsausschuss in öffentlichen Anhörungen, wie viel Verantwortung Trump für die damaligen Vorgänge trägt.

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