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Donnerstag, April 25, 2024
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    Klimakatastrophe: Dürre ist eine weltweite Bedrohung

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    Ob Afrika, Asien oder Europa: Die anhaltende Hitze und der fehlende Regen bedrohen weltweit unsere Art zu leben und zu wirtschaften. Laut einem Bericht der EU ist halb Europa von Dürre bedroht, die UN warnt in Afrika vor Hungersnöten, in China wird Strom rationiert.

    Auch wenn die Sicht von wissenschaftlichen Expert:innen hierzulande oft hoch eingeschätzt wird, erregte der Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle kaum Aufsehen. In dem Bericht wird für 47 Prozent des europäischen Kontinents vor Dürre gewarnt. Das heißt, dass fast die Hälfte Europas akut von massiver Trockenheit bedroht ist. Auf 17 Prozent der Fläche sei der Zustand bereits „alarmierend“. Grund dafür sind die anhaltende Hitze und die Hitzewellen, gekoppelt mit dem fehlenden Regen. Seit Mai folgt in Europa Hitzewelle auf Hitzewelle. Seit Anfang August habe sich die Lage noch weiter zugespitzt.

    Kaum ein größeres Gebiet bleibt aktuell von der Dürregefahr verschont. So spricht die EU-Kommission von Bedrohung durch Trockenheit in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und dem Vereinigten Königreich. Besonders kritisch sei die Lage in Regionen, die dieses Jahr bereits im Frühling viel zu wenig Regen hatten, wie Norditalien, Südostfrankreich und einige Gebiete in Ungarn und Rumänien. Dabei gehen die Expert:innen davon aus, dass sich die Situation bis in den November hinein ziehen könnte.

    Klimakrise macht weltweit einen Sprung

    Dass die Klimakrise sich seit Jahrzehnten zuspitzt, ist vielen bereits bewusst. In der jüngsten Vergangenheit sind die Entwicklungen allerdings besonders alarmierend: Forscher:innen aus der Schweiz haben etwa die Gletscherschmelze in der Schweiz untersucht. Sie kamen zum Ergebnis, dass seit 1931 das Eisvolumen um knapp die Hälfte abnahm. Besonders schnell schrumpften die Gletscher in den vergangenen sechs Jahren, nämlich um 12 Prozent.

    In England und Wales ist vor allem  im Süden und Westen erhebliche Dürre festgestellt worden. Die staatlichen Einschränkungen beim Wasserverbrauch wurden daraufhin nochmals verschärft. Seit mehr als einer Woche gilt in Großbritannien bereits der Dürre-Notstand. Nun dürfen in weiten Teilen des Landes keine Gärten mehr bewässert werden. Seit Montag sind Autowäschen in London verboten.

    Derweil warnt die UN vor Dürre und Hunger am Horn von Afrika. Gerade hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef zum Handeln aufgerufen. So sei die Zahl der Kinder, die von Hunger, Unterernährung und Durst betroffen sind, zwischen Februar und April von 7,25 Millionen auf mindestens 10 Millionen angestiegen. Dazu sagte Mohamed M. Fall, Unicef-Regionaldirektor für das östliche und südliche Afrika: „Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir in wenigen Wochen eine starken Anstieg an Kindestoden erleben“. Die Hungersnot stehe „vor der Tür“.

    Auch China kämpft mit anhaltender Dürre in zahlreichen Regionen des Landes. Laut Angaben der Regierung erleben Teile des Landes derzeit den heißesten und trockensten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961. Die Stromproduktion leidet infolgedessen unter den niedrigen Wasserpegeln der Flüsse, da Wasser als Kühlung für Kraftwerke elementar wichtig ist. Daher werden nun Unternehmen in der Provinz Sichuan aufgefordert, Strom zu sparen. Und in anderen Teilen des Landes werden Einkaufzentren früher geschlossen, um den Stromverbrauch zu reduzieren.

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