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      Vergessene Katastrophe: Hungerkrise in Ostafrika

      Somalia, eines der ärmsten Länder der Erde, kämpft mit einer jahrelangen Dürreperiode, die den Hunger weiter ansteigen lässt – es ist die schwerste seit 40 Jahren.

      Die Zahlen der Geflüchteten im ostafrikanischen Somalia sind enorm: Seit 2021 befanden sich über eine Million Menschen innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht, in diesem Jahr sind nochmals 750.000 dazugekommen  – bei einer Einwohnerzahl von 17 Millionen Menschen..

      Der Grund für die Flucht ist die anhaltende Trockenheit, die die Wasserquellen versiegen lassen, so dass Nutztiere nicht mehr versorgt werden können und die Ernte verdorrt. Neben der Dürre der letzten zwei Jahre seien auch Regenzeiten ausgefallen.

      Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk bestünde die akute Gefahr, dass sich die Hungerkrise noch weiter verschärfen wird, solange keine weitere Hilfe das Land erreicht. Nun bestünde das Risiko, dass zu den fünf Millionen Hungernden zusätzlich zwei Millionen Menschen hinzukommen.

      Der Krieg in der Ukraine und die damit verzögerte Ausfuhr von Getreide haben die Nahrungsversorgung in Somalia ebenfalls verschärft. Der Klimawandel strapaziert die Situation zusätzlich.

      Afrika: Ökonomen erwarten „Hungeraufstände“ und Anschluss von Arbeiter:innen an bewaffnete Gruppen

      Dies dürfte auch massive politische Auswirkungen haben. Ende Mai sagten Ökonomen massive Hungeraufstände voraus. Demnach könnten sich „arme Arbeiter:innen bewaffneten Gruppen anschließen“, vor allem in den Gebieten, wo Nutzpflanzen vor allem konsumiert und weniger selbst produziert werden.

      Das Konfliktrisiko würde sich deshalb in folgenden Ländern um rund sechs Prozent steiger Ruanda, Gambia, Sierra Leone, Somalia, Swasiland/Eswatini, Zentralafrikanische Republik, Dschibuti, Mosambik, Südafrika, Simbabwe, Ghana, Niger und Mali.

      So geht man davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit von „Hungeraufständen“ mit Demonstrationen und Plünderungen um bis zu 20 Prozent steigen dürfte.

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