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      Warum der Klimawandel im jetzigen System nicht bekämpft werden kann

      Hitzewellen, trockene Böden und Flutkatastrophen: Der Klimawandel ist eine der großen Bedrohungen für das Leben der Menschen auf diesem Planeten. Doch bei all der grünen Rhetorik ist auch klar, dass das jetzige System nicht imstande ist uns zu retten. Ein neues System muss her – der Sozialismus. – Ein Kommentar von Enver Liria

      Lange Zeit wurde noch darüber diskutiert, ob es tatsächlich eine Erderwärmung gibt. Dann verlagerte sich die Diskussion zur Frage, ob es sich bei der Erderwärmung um eine menschengemachte Erderwärmung handle, oder ob es eher der Einfluss der Sonne oder der normale Zyklus des Planeten sei. Der Klimawandel ist so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr zu leugnen ist. All die Messungen von erhöhten Durchschnittstemperaturen, von geschrumpften Eisflächen und die zahlreichen Extremwetterereignisse und Stürme belegen das.

      Die Auswirkungen des Klimawandels

      Die Natur auf unserem Planeten ist ein unfassbar komplexes Ökosystem mit vielen Wechselbeziehungen. Ändert sich auch nur eine Kleinigkeit, kann das eine Kettenreaktion von Veränderungen nach sich ziehen, die kaum zu überblicken sind. Anschaulich wird das bei der Eisschmelze am Nordpol.

      Im Sommer schmilzt das Eis auf eine kleinere Fläche zusammen, während es im Winter seine maximale Ausdehnung erreicht. Alarmierend ist, dass sich seit 1980 die Sommer-Eisfläche fast halbiert hat. Die nun zusammengeschrumpfte Eisfläche kann nicht so viel Sonnenlicht reflektieren wie in der Vergangenheit, was die Erwärmung und die Eisschmelze weiter vorantreibt. Dazu wird beim Schmelzen Mineralstaub freigelegt, der sich auf dem übrigen Eis absetzt und es verdunkelt, was durch die Absorbtion der Sonnenenergie die Erwärmung noch weiter antreibt.

      Ein anderes Beispiel sind die Dürren und Waldbrände, die wir aktuell beobachten können. Der Klimawandel ruft in vielen Gebieten Trockenheit und Dürre hervor, die den Nährboden für Waldbrände liefern. Hinzu kommen noch die Brandrodungen und industrielle Abholzung etwa in den Urwäldern Lateinamerikas. Die schrumpfende Waldfläche und fehlende Vegetation sorgen dafür, dass der Boden in vielen Gebieten nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, was zusätzlich noch zu Flutkatastrophen führt. Dabei sind Wälder bekannt als CO2-Speicher, denn Pflanzen brauchen CO2 für ihr Wachstum. Auch hier finden wir uns also in einem Teufelskreis wieder, der sich noch weiter aufheizt.

      Klimakrise und Kapitalismus

      Es ist wohl wahr, dass für hunderte Millionen von Küstenbewohner:innen die Eisschmelze und der damit einhergehende steigende Meeresspiegel existenzielle Bedrohungen sind – für andere wiederum sind sie ein profitbringendes Geschäft. So sorgt die Eisschmelze etwa dafür, dass Schiffsrouten durch den Nordpol befahrbar werden. Im Sommer 2007 war die Nordwestpassage durch das arktische Meer zum ersten Mal eisfrei und beschiffbar. Und seither immer wieder. Sogar Kreuzfahrtschiffe haben die Nordwestpassage bereits passiert. Hinzu kommt, dass durch das Abtauen der Permafrostböden Bodenschätze freigelegt werden, die natürlich satte Profite versprechen. Und auch die Wälder, die nun abbrennen, schaffen neue landwirtschaftliche Flächen für Agrarkonzerne.

      Im Angesicht dieser tiefgehenden Klimakrise, die sich mit jedem Jahr weiter zuspitzt, hat dieses System statt Lösungen nur hohle Phrasen zu bieten. Es wird am laufenden Band der falsche Widerspruch von Umwelt vs. Lebensstandard herunter gebetet. Ziel dieser Verdummungskampagne ist es, den Lebensstandard der Massen zusammenschmelzen zu lassen und dabei das Kapital aus der Schusslinie zu nehmen. Statt effektiver Senkung der Treibhausgase bekommen wir also CO2-Steuern, E-Auto-Subventionen und Verbote von Plastikstrohhalmen. Zu mehr ist dieses System auch nicht in der Lage: Ein Umgang mit dem Klimawandel, der im Sinne der Weltbevölkerung wäre, ist nur durch ein planwirtschaftliches und ein nicht profit-getriebenes System möglich. Wir brauchen den Sozialismus.

      Nur der Sozialismus bietet eine Antwort auf die Klimakrise

      Ein System, das allein auf den Maximalprofit abzielt, hat keinen Platz für effektiven Klimaschutz. Wie sollte es auch: Zwischen den Kapitalist:innen herrscht Konkurrenz und die Umweltbewussten unter ihnen werden sehr bald den übrigen weichen müssen. Diese Konkurrenz spiegelt sich wider in den Konflikten zwischen den Staaten, die sich zwar einen Planeten und damit ein Ökosystem teilen, jedoch immer wieder zerstörerische Konflikte bis hin zu Kriegen anzetteln.

      Nur ein weltweites sozialistisches System, in dem die Menschen miteinander und nicht gegeneinander arbeiten, kann diese gewaltige Aufgabe bewältigen. Eine sozialistische Planwirtschaft macht es möglich, nicht nur stumpf den Privat-Interessen nach Profit zu folgen, sondern das Bedürfnis der Menschheit nach einer intakten Umwelt zu erfüllen.

      • Schreibt seit 2019 für Perspektive-Online. Lebt im Bergischen Land und arbeitet als Informatiker. Seine Kommentare handeln oft von korrupten Eliten und dem deutschen Imperialismus. Lieblingszitat: „Wenn der Mensch von den Umständen gebildet wird, so muss man die Umstände menschlich bilden. “ (F. Engels)

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