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Freitag, März 29, 2024
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    Krieg in der Ukraine sorgt für mehr Kriegsdienstverweigerung und weniger Bundeswehr-Nachwuchs

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    In diesem Jahr hat sich die Anzahl der Kriegsdienstverweigerer:innen in der Bundeswehr mehr als verdreifacht. Bisher sind 657 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen, im gesamten letzten Jahr lag die Zahl noch bei 209 Anträgen.

    Die Zahlen zeigen, dass sich allein bis zum August 2022 die Zahl der Kriegsdienstverweigerer:innen mehr als verdreifacht haben. Grund dafür ist der seit Februar neu ausgebrochene Krieg in der Ukraine und die deutsche Beteiligung daran. Viele Soldat:innen wollen nicht an die Front geschickt werden, um dort für Deutschland zu kämpfen, gehen aber davon aus, dass sich das Risiko, nun in den Kampfeinsatz im Ausland geschickt zu werden, vervielfacht hat.

    Kurz nach Beginn des Kriegs stieg die Anzahl an Interessentinnen und Interessenten, die Informationen darüber haben wollten, wie man sich als Rekrut:innen bei der Bundeswehr ausbilden lassen kann, noch an, sagt die Sprecherin des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. Aber auch diese Zahl sei mittlerweile wieder auf einem normalen Stand. Die Zahl der Menschen, die sich tatsächlich für den militärischen Dienst ausbilden lassen, ist seit Beginn des Jahres ebenfalls rückläufig gewesen.

    Kurz: neben den vielen Anträgen auf Kriegsdienstverweigerung ist auch die Anzahl an neuen Bewerber:innen zurück gegangen. Und das trotz der vielen Werbekampagnen, die vor allem auf Jugendliche zugeschnitten sind. Ein Beispiel hierfür ist, dass die Bundeswehr jedes Jahr auf der Gamescom wirbt. Oft stellen sie den Kriegsdienst und das Kämpfen an der Front mit Ego shooter-Spielen gleich, mit Werbesprüchen wie „Multiplayer at its best!“ und „Mehr Open World geht nicht!“.

    Momentan gehören der Bundeswehr rund 183.000 aktive Soldat:innen an. Damit liegt die Zahl der deutschen Soldat:innen rund 20.000 unter dem eigentlichen Soll. Die Bundeswehr hat sowohl Probleme, neue Menschen anzuwerben und sie auch dauerhaft in der Armee zu halten, als auch mit hohen Abbrecherquoten in den Ausbildungen.

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