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Freitag, März 29, 2024
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    Lidl verstärkt die Diebstahl-Schutzmaßnahmen

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    Die Inflation macht auch nicht vor den Supermarkt-Regalen halt. Immer weniger Menschen können sich noch die Artikel des täglichen Bedarfs leisten – und müssen zu anderen Mitteln greifen.

    Die Inflation treibt die Lebensmittel- und Energiepreise in schwindelerregende Höhen. Das Eine bedingt dabei das Andere: Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte werden z.B. mit Diesel betrieben und steigende Energiepreise geben die Unternehmen in der Regel über die Nahrungsmittelpreise an ihre Kunden weiter.

    Der Klimawandel kommt hierbei noch erschwerend hinzu: Dürreperioden wie in diesem Jahr sorgen dafür, dass teilweise bis zu 500 Liter Wasser pro Quadratmeter fehlen. Die Frucht kann sich demzufolge nicht vollständig entwickeln und wird kleiner geerntet, als ursprünglich vom Landwirt geplant.

    Die Faktoren Klimawandel und Inflation werden allerdings nicht durch Entlastungspakete der Bundesregierung abgefangen. Sie landen hochpreisig direkt auf unseren Tellern bzw. in den Regalen der Supermärkte. Die Lebensmittelpreise stiegen innerhalb eines Jahres um 16,6% – Tendenz steigend. Speisefette und -öle stiegen im Preis sogar um 44,5%, Molkereiprodukte und Eier um 26,8%, Fleisch und Wurstwaren um 18,6% und Brot- und Getreideerzeugnisse um 17,1%.

    Die Armut und Massenverarmung nimmt weltweit zu. Immer mehr Menschen sind in Deutschland von den Tafeln abhängig. In Niedersachsen werden sie mit 42.000 Euro mehr subventioniert als letztes Jahr. Ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die Tafeln können die Bedürfnisse selbst der ärmsten Menschen nicht mehr auffangen.

    Aufrüstung des Staates und der Konzerne

    Somit nehmen sich die Leute, was sie brauchen und es kommt vermehrt zu sogenannten Diebstählen. Erst vor kurzen wurde nach einem Diebstahl in einem Supermarkt ein 36-jähriger Mann in Leipzig-Paunsdorf nach einer Hausdurchsuchung erschossen. Der Mann verblutete im Krankenhaus. Die Internationale Jugend organisierte am vergangenen Montag eine Protestaktion gegen diesen erneuten Polizeimord.

    Der Lebensmittelkonzern Lidl hingegen versucht schon gleich im Laden, Diebstähle mit modernen Methoden zu verhindern. Mit einem Sticker versieht der Konzern im Kreis Görlitz mittlerweile sogar Artikel des täglichen Bedarfs mit einem Diebstahlschutz. Diese Maßnahme wurde zuvor vor allem bei Produktenl wie Kaffee, Spirituosen oder Hygieneartikeln  angewendet.

    Es steht zwar außer Frage, dass die Lebensmittel in der Logik des Kapitalismus nicht einfach kostenlos verteilt werden können. Gleichzeitig zeigt diese Maßnahme auf, dass der Konzern einen erhöhten Schutzbedarf für seine Produkte sieht, die mit der Inflation und ohne ausreichende Erhöhungen von Löhnen, Renten und Sozialleistungen nicht mehr finanzierbar sind.

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