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Donnerstag, April 25, 2024
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    US-Waffenlieferungen an Taiwan: China droht mit Reaktion

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    Nachdem eine geplante Waffenlieferung der USA an Taiwan in Milliardenhöhe bekannt geworden war, droht Peking mit einer Reaktion. In Deutschland beschäftigt man sich derweil mit der Unmöglichkeit einer wirtschaftlichen Abkoppelung von China.

    In der letzten Woche war durch verschiedene Medienberichte bekannt geworden, dass die USA eine weitere Waffenlieferung an das de facto von China unabhängige Taiwan planen. Sie beläuft sich auf rund 1,1 Milliarden Dollar. Die Insel hat besondere strategische Bedeutung, vor allem für die Herrschaft über die Asien-Pazifik-Region. Zudem spielt das Land eine große Rolle in der Halbleiterproduktion.

    In der allgemeinen Zuspitzung der Interessenswidersprüche zwischen den verschiedenen Großmächten dürfte Taiwan derzeit der zweitgrößte Brandherd nach der Ukraine sein. Die USA haben dabei ein großes Interesse daran, das von China beanspruchte Land hochzurüsten.

    Eskalationspotenzial um Taiwan nimmt weiter zu

    In den letzten Wochen war es deshalb immer wieder zu Konflikten mit dem chinesischen Staat gekommen. Besuche von hochrangigen US-Politiker:innen in Taipeh hatte China mit Militärmanövern beantwortet. Eine direkte Reaktion auf die Pläne neuer Waffenlieferungen war aber zunächst ausgeblieben.

    Sie wurde nun durch den Botschafter der „Volksrepublik“ China in Washington, Liu Pengyu, geliefert. Er kündigte an, dass China „entschlossene, legitime und notwendige Gegenmaßnahmen“ ergreifen werde. Die Waffenverkäufe der USA müssten gestoppt werden, um „Frieden und Stabilität“ in der Straße von Taiwan keinen weiteren Schaden zuzufügen.

    Damit ist noch immer kein Ende der Eskalation des Kampfs um den Pazifik in Sicht. Auch Deutschland will in diesem Konflikt stärker mitmischen, um aus dem Schatten der USA treten zu können. So hat man sich mit der Luftwaffe an verschiedenen Militärübungen in der Region beteiligt.

    Eine kriegerische Eskalation um Taiwan würde noch schwerwiegendere Probleme für das deutsche Kapital mit sich bringen als der Krieg um die Ukraine. So warnt Stefan Wolf, Chef des Kapitalverbands „Gesamtmetall“, davor, dass Deutschland nicht im Stande sei, einen Wirtschaftskrieg gegen China zu führen: „Stellen Sie sich mal vor, wir schneiden plötzlich alles ab, was heute aus China nach Europa kommt. Das ist unvorstellbar“, so Wolf.

    “Rapid Pacific 2022”: Deutschland übt den Krieg im Pazifik

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