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Donnerstag, April 25, 2024
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    Geplante Flüchtlingsunterkunft in Bautzen brennt

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    In einem ehemaligen Hotel in Bautzen sollten ab November Geflüchtete unterkommen. Kurz vor der Eröffnung ist nun ein Feuer in der zukünftigen Unterkunft ausgebrochen. Der sächsische Innenminister Schuster vermutet rassistisch motivierte Brandstiftung.

    Am frühen Freitagmorgen, dem 28.10, brannte im sächsischen Bautzen ein ehemaliges Hotel, das ab November als Geflüchtetenunterkunft benutzt werden sollte. Zuerst hätten Unbekannte die Fensterscheiben eingeworfen, anschließend entbrannte innen ein Feuer, so teilte es das Landeskriminalamt (LKA) mit. Der Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht, das sächsische Innenministerium spricht von einem Anschlag. Auch das LKA schließt einen politischen Hintergrund nicht aus. Die weiteren Ermittlungen werden vom Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) im Landeskriminalamt Sachsen übernommen.

    Das frühere „Spreehotel“ wurde bereits in der Vergangenheit zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt. Im Jahr 2017 wurde es geschlossen und soll nun wegen der steigenden Geflüchtetenaufnahme wieder reaktiviert werden. In der Unterkunft sollten bis zu 200 Menschen untergebracht werden, wie die Sächsische Zeitung berichtet. Laut der Sprecherin befanden sich noch vier Personen im Hotel und schliefen, als das Feuer gegen fünf Uhr morgens ausbrach. Sie sollten es auf die Ankunft der Geflüchteten vorbereiten. Beim Brand kam zum Glück niemand von ihnen zu Schaden.

    Es sei unklar, wer die Brandsätze in das Gebäude geworfen habe, aber man müsse von einem „fremdenfeindlichen Brandanschlag“ ausgehen, so der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU). Noch am Dienstagabend demonstrierte die AfD vor dem Hotel gegen dessen Nutzung als Geflüchtetenunterkunft.

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    Rassistischer Terror durch Brandanschläge

    Schon während der erstmaligen Nutzung als Geflüchtetenunterkunft 2016  warfen Unbekannte Molotow-Cocktails auf das Gelände des Hotels.

    Rassistischer Terror in Form von Brandanschlägen ist in Deutschland weder eine Seltenheit noch eine neue Erscheinung. Erst vor zwei Monaten, als der Terrornacht von Rostock-Lichtenhagen gedacht wurde, versuchten Unbekannte, einen Wohnort für Geflüchtete in Leipzig anzuzünden. Und Mitte Oktober war eine Geflüchtetenunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern ganz abgebrannt.

    Ob die polizeilichen Ermittlungen zu einem Ergebnis führen, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß verlaufen sie bei ähnlich gelagerten Fällen häufig ergebnislos im Sande.

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