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Donnerstag, März 28, 2024
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    Mordanschlag auf queeren Club am “Trans Day Of Remembrance” – Aktionen weltweit gegen transfeindliche Gewalt

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    Zum „Trans Day Of Remembrance“ am 20. November gab es auf der ganzen Welt Aktionen in Erinnerung an die allgegenwärtige Gewalt gegen trans Personen. In Colorado Springs gab es in diesem Zusammenhang einen Anschlag auf einen queeren Club. Fünf Menschen wurden getötet, mehrere Menschen verletzt.

    Wer “trans” ist, sich also nicht oder nur teilweise mit dem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifiziert, erfährt oftmals Diskriminierung und Gewalt. Darauf wird am internationalen Gedenktag für Opfer transfeindlicher Gewalt, dem „Trans Day Of Remembrance“ aufmerksam gemacht.

    Dieser Aktionstag war wie jedes Jahr der Abschluss der „Trans Awareness-Woche“. In dieser wird auf Gewalt gegen trans Personen und deren staatliche Benachteiligung aufmerksam gemacht. Dabei wird der Menschen gedacht, die aufgrund transfeindlicher Gewalt ihr Leben verloren haben. Laut der Recherchewebsite Trans Murder Monitoring gab es allein zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem 30. September 2022 weltweit 327 Morde an trans und nichtbinären Menschen.

    Aktivist:innen erinnerten an diesem Tag auch an die Menschen, die sich im Widerstand gegen diese Realität befanden, wie Marsha P. Johnson oder Hande Kader. Der Tag wird bereits seit 1999 jedes Jahr begangen, Auslöser dafür war der bis heute nicht aufgeklärte Mord an der afroamerikanischen trans Frau Rita Hester.

    Aktionen in ganz Deutschland

    In mehreren deutschen Städten wurden anlässlich dieses Tages politische Aktionen organisiert. So veranstaltete etwa die antikapitalistische Organisation „Zora“ unter anderem eine Kundgebung in der Leipziger Innenstadt, bei der in mehreren Reden die Zusammenhänge zwischen Transfeindlichkeit, Patriarchat und Kapitalismus erläutert wurden.

    Die Redner:innen forderten geschlechtliche Selbstbestimmung und Gleichberechtigung und wiesen darauf hin, dass diese Ziele nur mit einem vereintent Kampf gegen Patriarchat und Kapitalismus zugleich erreicht werden können.

    Der Kapitalismus, so die Aktivist:innen, profitiere maßgeblich von einem binären Geschlechtersystem, also der Vorstellung, dass es nur “Mann” und “Frau” gebe. Hierdurch werde die wirtschaftliche Einheit der bürgerlichen Kleinfamilie aufrecht erhalten. Bei der Aktion in Leipzig wurden Parolen gerufen wie: „Gegen Trans- und Homophobie, hilft uns nicht die Bourgeoisie!“ oder „LGBTI+ für den Kommunismus!“.

    Anschlag auf queeren Nachtclub in Colorado

    Die Aktualität und Bedeutung dieses Aktionstags wurde in der Nacht zum Sonntag in den Vereinigten Staaten, in der Stadt Colorado Springs auf tragische Weise bestätigt: Ein Mann ermordete in einem queeren Nachtclub 5 Menschen und verletzte 18 weitere Besucher:innen teilweise schwer.

    Der 22-Jährige hatte den „Club Q“ mit einem Gewehr betreten und sofort begonnen, auf die Menschen zu schießen. Anschließend sei der Täter von Gästen überwältigt worden und befinde sich laut Medienberichten aktuell verletzt in einem Krankenhaus. In dem Club wurde zu dem Zeitpunkt anlässlich des Trans Day Of Remembrance eine „Transgender-Party“ mit Drag-Show veranstaltet.

    Der Anschlag wird demnach in den sozialen Medien als Anschlag aus Queerfeindlichkeit bewertet. Es sei kein Zufall, dass eine solche Tat an diesem Tag passiere, der Täter habe bewusst queere Menschen angreifen wollen und habe sich hierfür den Gedenktag ausgesucht.

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