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Samstag, April 20, 2024
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    Bundesweite Streiks bei der Deutschen Post

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    Bundesweit wurden Streiks bei der Deutschen Post angekündigt. Rund 160.000 Tarifbeschäftigte streiken um eine 15-prozentige Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von zwölf Monaten.

    Nach dem Scheitern der Verhandlungen in der zweiten Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und der deutschen Post hatte die Gewerkschaft nun für heute bundesweit zu Streiks aufgerufen. Dabei soll für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten erkämpft werden. Diese soll den Reallohnverlust, der durch die Teuerungen und Inflation entstanden ist, ausgleichen.

    Ein überwiegender Teil der Gewerkschaftsmitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, betonte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis. Dass die Post den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigere, sei „angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation.

    Bundesweit haben nun Beschäftigten und Brief- und Paketzentren seit Donnerstag 17 Uhr die Arbeit niedergelegt. Auch heute wurde die Streiks den Tag über fortgeführt. „Die Beteiligung war in der Nacht bereits sehr gut. Sehr viele Kolleginnen und Kollegen machen mit“, berichtete Thomas Großstück, ver.di-Sprecher für Nordrhein-Westfalen, am frühen Freitagmorgen. Genaue Zahlen zur Beteiligung sind noch nicht bekannt.

    Deutsche Post stellt sich quer

    Die deutsche Post bezeichnete die Forderungen nach Gehaltserhöhungen als „realitätsfern“ und lehnte sie in den Tarifverhandlungen mehrfach ab.

    Dennoch ist die deutsche Post AG ein hochprofitables Unternehmen. Ende des Jahres 2021 verkündet der CEO Frank Appel es sei in einem herausfordernden Jahr das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt worden. Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2021 auf 81,7 Milliarden Euro. Der sogenannte „free cashflow“, also die Summe der Mittel, die dem Unternehmen nach allen Ausgaben innerhalb einer Periode frei zur Verfügung stehen, hat sich mit 4,1 Milliarden nahezu verdoppelt.

    Die Tarifverhandlungen sollen am 8. und 9. Februar fortgesetzt werden. Bis dahin können weitere Streiks folgen, größere Demonstrationen vor den Verteilzentren sind jedoch zunächst nicht geplant.

     

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