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Freitag, März 29, 2024
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    LLL-Demonstration: Tausende bei Gedenken an gefallene Revolutionär:innen

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    Am vergangenen Wochenende gedachten tausende Menschen den Kommunist:innen Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Wladimir Iljitsch Lenin. Neben der Demonstration am Sonntag gab es am Samstag verschiedene Gedenkveranstaltungen und Konferenzen.

    Vor 104 Jahren, am 15. Januar 1919, wurden die Kommunist:innen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht mit Billigung des SPD-Politikers Gustav Noske von faschistischen Freikorps erschossen. Die beiden kämpften vor und während des ersten Weltkriegs gegen den Militarismus in Deutschland und waren führende Kräfte bei der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Der russische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin führte die Bolschewiki in Russland zur erfolgreichen sozialistischen Revolution und verstarb am 21. Januar 1924.

    Auch dieses Jahr waren wieder tausende Menschen in Berlin auf der Straße, um den drei Kommunist:innen zu gedenken. Neben Parteien wie die „DKP“ und “MLPD” waren auch autonome Gruppen sowie verschiedene trotzkistische, maoistische und marxistisch-leninistische Organisationen auf der Demonstration vertreten. Vielfach wurde dabei positiven Bezug auf die Notwendigkeit einer Kommunistischen Partei in Deutschland genommen.

    Aus den Reihen des „Kommunistische Aufbaus“ war etwa öfters die Parole „Karl und Rosa wussten schon – ohne Partei keine Revolution“ zu hören. Die Moderation des Blocks betonte, dass die beiden gefallenen Kommunist:innen einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ leisteten und es heute die Aufgabe der Kommunist:innen sei, eine solche Kader:innenpartei wiederaufzubauen und aus den vergangenen Fehlern zu lernen.

    Der Protestzug zog vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialist:innen, wo er mit einem stillen Gedenken endete. Die Polizei hielt sich während der Demonstration, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, eher im Hintergrund und verzichtete auf gewaltsame Provokationen.

    Jährliches kommunistisches Gedenken in Berlin – Warum?

    Rosa-Luxemburg- Konferenz und Gedenken an Zeki, Özgür und Ivana

    Bereits am Samstag war es an verschiedenen Orten in Berlin zu Gedenkveranstaltungen, Konferenzen und Protestaktionen gekommen.

    So fand die „Rosa-Luxemburg-Konferenz“, organisiert von der Tageszeitung „Junge Welt“, statt. Mehrere Tausend Besucher:innen lauschten den verschiedenen Diskussionen und den Beiträgen einiger internationaler Gäste, darunter ein Ökonom der über das “Entwicklungsmodell” Chinas diskutierte, als auch ein russischer Politiker, der den Einmarsch in die Ukraine rechtfertigte. Das sorgte durchaus für kontroverse Diskussionen.

    Daneben diskutierten bei der „Revolutionärer Bruch Konferenz“ verschiedene trotzkistische Gruppen über eine „revolutionäre Abspaltung“ von der Linkspartei. Auch gab es weitere Diskussionsversammlungen von Organisationen wie MLPD und “Trotz Alledem”.

    Am Vorabend der LLL-Demonstration versammelten sich zudem die „MLKP“ (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei der Türkei und Kurdistans) und der „Kommunistische Aufbau“ mit ihren Jugend- und Frauenorganisationen für eine Kundgebung am Mehringplatz in Berlin-Kreuzberg. Mit etwa 200 Menschen gedachten sie, neben Luxemburg, Liebknecht und Lenin, sowie Zeki Gürbüz, Özgür Namoğlu und Ivana Hoffmann.

    “Özgür wurde seinem Namen gerecht und kämpfte für die Freiheit“

    Gürbüz und Namoğlu wurden vor einer Woche durch einen Drohnenangriff des türkischen Staates auf die nordsyrische Stadt Tawil getötet. Sie waren kommunistische Führer:innen der „MLKP“ in Rojava. Özgür war bis 2015 in Deutschland politisch aktiv und entschied sich nach dem Tod Ivana Hoffmanns für den bewaffneten Kampf in Kurdistan. Auch die Kommunistin Ivana organisierte sich in Duisburg bevor sie nach Kurdistan ging und Rojava in den Reihen der „MLKP“ gegen den IS mit ihrem Leben verteidigte.

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