Der Waffenhersteller Rheinmetall hat seine Umsätze im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Dennoch seien die eigenen Ziele nicht erreicht worden. Das Unternehmen profitiert zuletzt von der Bewilligung zur Auslieferung von „Marder“-Schützenpanzer durch die Bundesregierung und hat seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine volle Auftragsbücher.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat am Freitag mitgeteilt, dass sein Umsatz im Jahr 2022 insgesamt um 13 Prozent von 5,66 Milliarden auf 6,4 Milliarden Euro gewachsen sei. Das operative Ergebnis, also der Gewinn des Unternehmens, sei im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen.
Das Unternehmen gab an, dass die Ziele für das Jahr dennoch nicht erreicht wurden. Schließlich hätte sich der Hersteller von Waffen ein Wachstum von 15 Prozent versprochen, am Ende jedoch nur 10 Prozent an „organischen Wachstum“ erreicht, welches auch Währungskurs- und Fusionseffekte mit einbezieht. Dies lag nach eigenen Angaben an dem schwächelnden Automobilgeschäft und verzögerten Abrufen im Rüstungsbereich.
„Marder“-Lieferungen sorgen für Aktienhoch
Im neuen Jahr profitiert Rheinmetall nun erneut von dem Beschluss der Bundesregierung sogenannte „Marder“-Panzer an die ukrainische Armee zu liefern. Die Schützenpanzer werden seit den 1960er Jahren von dem Düsseldorfer Unternehmen produziert und bis heute von verschiedenen Streitkräften verwendet.
Nach der Entscheidung der Regierung stieg die Aktie von Rheinmetall um knapp zwei Prozent. Es ist damit nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 das zweite Mal innerhalb eines Jahres, in welchem die Aktie die Marke von 200 Euro überschreitet.
Profiteur des Krieges
Seit dem Angriffskrieges der russischen Föderation auf die Ukraine, hat der Konzern Rekordgewinne erzielt und sich zudem gezielt auf eine gesteigerte Produktion von Waffen vorbereitet. So hat vor allem die Durchsetzung der 100 Milliarden Euro Bundeswehr-Sondervermögens dafür gesorgt, dass bis Mitte 2023 zwischen 1.500 bis 3.000 neue Mitarbeiter:innen angeworben werden.
Zudem soll auf eine durchlaufende Produktion im 3-Schicht-Betrieb umgestellt werden, damit mit dem größten Auftragsschub für Waffen seit Jahrzehnten umgegangen werden kann. Bereits 2021 hatte das Unternehmen einen Gewinn von 333 Millionen Euro zu verzeichnen.
Der Wirtschaftskrise zum Trotz: Rekordgewinne bei Rheinmetall
Konzernchef Armin Papperger präsentiert potenzielle Aufträge über rund 37 Milliarden Euro für die Bundeswehr. Darin enthalten seien unter anderem eine umfassende Aufstockung der Munitionsbestände der der deutschen Armee, neue „Puma-Schützenpanzer“, zusätzliche Radfahrzeuge wie den „Boxer“ und eine verbesserte Soldat:innenaustattung. Laut Papperger hätte das Unternehmen „derzeit so viele Verträge wie noch nie.“