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Freitag, April 26, 2024
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    Ukraine-Krieg: Gerangel um deutsche Kampfpanzer-Lieferungen

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    Großbritannien hat die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt. Damit steigt der Druck auf die deutsche Regierung, eigene Leopard-Panzer ins Kriegsgebiet zu schicken. Dies hat Deutschland mit Blick auf die deutsch-russischen Beziehungen bislang vermieden. Kampfpanzer-Lieferungen gelten aus russischer Sicht als rote Linie im Konflikt mit der NATO. Eine Entscheidung soll in den kommenden Tagen fallen.

    Die Bundesregierung will in der kommenden Woche entscheiden, ob sie Kampfpanzer vom Typ Leopard-2 in die Ukraine liefert. Dies meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraue Personen. Es sei noch unklar, ob die Bundesregierung lediglich anderen Bündnispartnern erlaube, deutsche Kampfpanzer ins Kriegsgebiet zu liefern, oder ob sie auch eigene Panzer schicken werde.

    Die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart an die Ukraine galt im Konflikt zwischen der NATO und Russland bislang als rote Linie. Deutschland und andere westliche Staaten haben sich darauf beschränkt, eigene Panzer nur an osteuropäische Verbündete wie Polen oder Tschechien zu liefern. Diese senden wiederum alte Panzer sowjetischer oder russischer Bauart an die Ukraine. Dieses „Ringtausch“-Modell soll nun offenbar durch eine aggressivere Taktik bei den Waffenlieferungen ersetzt werden, um die ukrainische Armee gegen Russland in die Offensive zu bringen.

    Großbritannien hat am Samstag angekündigt, Kampfpanzer des Typs „Challenger 2“ ins Kriegsgebiet zu schicken. Die Rede ist von etwa einem Dutzend Kampfwagen, die geliefert werden sollen. Zuvor hatten schon Polen und Finnland die Lieferung von Leopard-Panzern im europäischen Verbund zugesagt – wozu sie die Zustimmung Deutschlands benötigen.

    Damit steigt auch der Druck auf Deutschland, Kampfpanzer zu schicken. Die Bundesregierung ist hier bislang noch zögerlich, offenbar um die deutsch-russischen Beziehungen nicht noch weiter zu eskalieren. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall beeilte sich am Sonntag zu erklären, dass er die fraglichen Panzer erst bis 2024 instandsetzen und ins Kriegsgebiet schicken könne.

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