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Donnerstag, März 28, 2024
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    Selenskij fordert Kampfjets von Europa

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    Am 08. Februar traf der ukrainische Präsident Selenskij überraschend in London ein, um sich mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak zu treffen. Im Vordergrund stand – neben öffentlichkeits- und medienwirksamen Auftritten vor dem Abgeordnetenhaus – die Bitte um Kampfjets. Am Abend reiste Selenskij dann weiter nach Paris, wo er mit der selben Forderung an Scholz und Macron herantrat.

    Die zweite Auslandsreise des ukrainischen Präsidenten seit Kriegsbeginn im Februar letzten Jahres ging diesmal nach London und Paris. Ohne vorherige öffentliche Ankündigung wurde Selenskij vom britischen Premierminister Rishi Sunak medienwirksam empfangen. Bei dieser Reise handelte es sich aber nicht nur um einen PR-Auftritt oder einen Freundschaftsbesuch.

    Der ukrainische Präsident tritt bereits seit Kriegsbeginn öffentlich mit immer größeren Forderungen nach Waffenlieferungen für die Ukraine und Sanktionen gegen Russland in Erscheinung. Nachdem die USA und Deutschland vor kurzem der Lieferung von Panzern zugestimmt haben, Stellt die ukrainische Regierung nun einen weiteren Teilbereich in den Fokus: Die Ukraine solle international mit Kampfflugzeugen ausgestattet, und ihre Piloten sollen an diesen ausgebildet werden.

    Selenskij richtete diese Forderung an alle unterstützenden Nationen, doch scheint ihm das Vereinigte Königreich hier der vielversprechendste Ansprechpartner zu sein. Es gehört bisher zu den größten Unterstützern des ukrainischen Militärs mit bislang 2,24 Milliarden Euro für Support bzw. Waffenlieferungen.

    Der britische Premierminister Rishi Sunak ließ danach verlauten, dass geprüft werde, ob und wie viele britische Kampfjets an die Ukraine geliefert werden könnten. Jedoch sagte er bereits zu, dass 20.000 ukrainische Soldat:innen im Land ausgebildet werden können, zum aktuellen Zeitpunkt sollen  es bereits 10.000 ukrainische Soldat:innen sein.

    In dieser Form werden zumindest schon gewisse Vorbereitungen für Flugzeuglieferungen getroffen, denn die ukrainischen Soldat:innen werden unter anderem als Pilot:innen in europäischen Flugzeugtypen ausgebildet.

    Scholz und Macron zurückhaltender – noch

    Bei seiner abendlichen Weiterreise nach Paris traf Selenskij sich dort wieder mit dem französischen Präsidenten und dem deutschen Bundeskanzler. Auch hier wurde die Forderung nach Kampfjets fast schon poetisch vorgetragen. Selenskij sagte: „Emmanuel, je eher unsere Piloten moderne Flugzeuge erhalten, und Olaf, je stärker unsere Panzerkoalition wird, umso schneller endet diese Aggression Russlands. Und wir holen Europa einen sicheren Frieden zurück.“

    Öffentlich reagierten Scholz und Macron zwar zunächst zurückhaltender als Großbritannien, sie gingen sie in ihren kurzen Pressestatements z.B. nicht auf diese Forderung ein. Macron jedoch hatte schon vor wenigen Tagen die Lieferung von Kampfjets nicht mehr kategorisch ausschließen wollen und versprach der Ukraine „Unterstützung bis zum Sieg“.

    Am Donnerstag setzte Selenskij seine Reise mit einem Auftritt vor dem EU-Parlament in Brüssel fort und vermeldete, dass „mehrere EU-Staaten“ zur Lieferung von Kampfjets bereit seien. Ob es sich dabei um alte sowjetische Modelle handelt oder modernere aus westeuropäischer oder amerikanischer Produktion, wurde jedoch nicht bekannt.

    Insgesamt deutet sich also an, dass – ähnlich wie im Vorfeld der Zusage von Leopard-2-Kampfpanzern – das kategorische Nein zu Kampfjets langsam ausgehöhlt werden soll, um sie schließlich doch zu liefern.

    Sollten verstärkt Kampfjets auf Seiten der Ukraine zum Einsatz kommen, würde dies jedenfalls sicherlich zu einer Eskalation des Krieges führen. Immerhin bleibt die russische Luftwaffe bisher mit bemannten Flugzeugen fast vollständig am Boden, aus Angst vor der bislang funktionierenden ukrainischen Luftwaffe. Der Krieg würde also durch westliche Kampfjets auch im Himmel notwendigerweise intensiver und brutaler werden.

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