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Freitag, April 19, 2024
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    Frauenkampftag ist Streiktag! Gegen Krieg, Krise und Patriarchat!

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    Unzählige Aktionen haben gestern anlässlich des Internationalen Frauenkampftags stattgefunden. Allein in rund 50 Städten zogen Streikende der Kitas und sozialen Einrichtungen auf die Straße und machten den Frauenkampftag zum Streiktag. 

    In Berlin fanden, wie in den meisten größeren Städten, gleich mehrere Aktionen statt: Das “Revolutionäre Frauenbündnis”, ein Bündnis aus verschiedenen klassenkämpferischen Organisationen, organisierte neben einer Kundgebung auch eine eigene Demo mit ca. 200 Menschen. Mit dem Aufruf „Frauenkampftag ist Streiktag!“ zeigten die Organisator:innen auf, dass Frauen täglich in die Rolle der Unterdrückten gedrängt werden und dass eine Befreiung der Frau nur durch eine Überwindung des Kapitalismus möglich sei.

    Deshalb riefen sie dazu auf, die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit an diesem Tag niederzulegen und zu streiken. Um möglichst Allen eine Teilnahme an den Aktionen zu ermöglichen, wurde zudem eine kollektive Kinderbetreuung sowie eine Küche für Alle angeboten. Die Demo endete schließlich als Zubringer zu der Großdemo von “Alliance International Feminist”, bei der ca. 4.000 Menschen zusammenkamen. Am Ende kesselte die Polizei einige Demonstrant:innen ein, und es gab mindestens eine Festnahme.

    „Jin Jiyan Azadî“ – „Frauen! Leben! Widerstand!“

    In Frankfurt fand eine Demonstration unter der kurdischen Parole „Jin Jiyan Azadî“ statt. Ein Slogan, der in dem letzten Jahr zwar sehr inflationär verwendet wird, aber im Grunde ein Aufruf zum Widerstand gegen Ausbeutung, Versklavung und Kolonialisierung des Lebens bleibt. Auch wurde am am Vorabend, dem 7. März, eine spontane Gedenkdemonstration anlässlich des 8. Todestages der Internationalistin Ivana Hoffmann abgehalten. Dabei wurde auch Evîn Goyî gedacht, die am 23.12.22 bei dem Anschlag eines Faschisten auf das kurdische Geimeindezentrum in Paris ermordet wurde. Beide kämpften für eine Befreiung der Frau und gegen Ausbeutung, Versklavung und Kolonialisierung.

    Wie in Frankfurt gingen auch in Leipzig unter anderem “Young Struggle”, “Zora”, kommunistische Frauen und die Organisationen der “Föderation Klassenkämpferischer Organisationen” gemeinsam am 7. und 8. März auf die Straße. Am Abend des 8. März fand dann eine revolutionäre Demo statt unter dem Motto „Frauen! Leben! Widerstand!“.

    Auch in Augsburg und Freiburg demonstrierten einige hundert Menschen.

    Neben Demonstrationen haben in vielen Städten auch Kundgebungen stattgefunden. In Essen und Wuppertal trugen Rednerinnen ihre Forderungen mit kämpferischen Beiträgen auf die Straße.

    Auch in Köln haben gleich zwei Proteste anlässlich des 8. März stattgefunden, insgesamt waren wohl 1.000 Menschen auf der Straße.  Die Organisator:innen hoben die katastrophalen Lebensbedingungen von Frauen in vielen Ländern hervor, die sich durch die existierenden Krisen, wie Umweltkrisen, Wirtschaftskrisen oder auch Kriege weiter verschärfen. Darüber hinaus kritisierten sie, dass auch in Deutschland mühsam erkämpfte Rechte, wie z.B. das Recht auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder, vor allem in Zeiten von Krise und Kriegspolitik von Regierungen zurückgefahren werden. Am Ende wurde noch einmal betont, dass es einen weltweiten Zusammenschluss der kämpferischen Frauenbewegung braucht, um gegen Ausbeutung, Versklavung und Kolonialisierung zu kämpfen. Oder um es mit der Forderung der Organisator:innen auszudrücken: „… für eine Gesellschaft, die fertig wird mit Kriegen, Krisen und Umweltzerstörung und die volle rechtliche und reale Gleichstellung der Frau verwirklicht!“

    Frauenkampftag ist Streiktag!

    Bundesweit rief auch die ver.di gestern zu Warnstreiks in sozialen Einrichtungen und Kitas auf. Nicht nur sind die Beschäftigten vor allen Dingen Frauen, bessere Arbeitsbedingungen sollen Frauen, die immer noch das Gros versorgender Arbeiten leisten, auch entlasten.

    Auch am letzten 8. März hatte die Verdi zu Streiks aufgerufen, die sie heute als vollen Erfolg auswerten konnte: Den Kita-Beschäftigten wurden infolge ihres Arbeitskampfs immerhin zwei Regenerationstage zugestanden, um sich besser erholen zu können. Und “…um das System wieder zu stabilisieren und damit den Eltern auch wieder eine Garantie geben zu können, dass ihre Kinder ausreichend und gut betreut werden. Dafür gehen wir auch auf die Straße. Deshalb müssen wir da gemeinsam an einem Strang ziehen und uns nicht gegenseitig ausspielen lassen.”, erklärt Katharina Raschdorf von ver.di.

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