Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zu flächendeckenden Streiks im kommenden Monat aus – ein Ausmaß, das die Branche bis zum heutigen Tag nicht erlebt hat.
Am Mittwoch, den 20. Mai wurden die Tarifverhandlungen der NGG und dem Bundesvorstand der Süßwarenindustrie (BDSI) ergebnislos abgebrochen. Nach Preissteigerungen in der Inflation konnten die Hersteller im Geschäftsjahr 2022 ein Wachstum von 2,8% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Die Export-Rate als wichtigstes Standbein der Branche wuchs sogar um 4%. Nestlé-Unternehmen konnten ihren Absatz bereits schon im ersten Tertial 2023 erweitern.
Bitteres Angebot
Die Arbeitgeberseite hat insgesamt eine Lohnerhöhung von 3,8% im Jahr 2023 und 2,9% im Jahr 2024 geboten, während die Inflationsrate immer noch bei 7,2% liegt. Auf der Gegenseite hatte die NGG für die unteren Tarifgruppen 600€ mehr im Monat, für den Rest 400€ und 200€ mehr für Auszubildende gefordert. Eine Einigung konnte bei diesen weit auseinanderliegenden Positionen nicht erzielt werden. Nun stehen flächendeckende Warnstreiks im Raum.
Salzige Reaktion der Arbeitgeberseite
Während der BDSI die Warnstreiks trotz mehrheitlichen Wachstums der Branche verärgert als unverhältnismäßig und unbegründet bezeichnete und die Politik als Verantwortliche für die Produktionsbedingungen ausmacht, ist noch offen, ob vor Beginn der Streiks weitere Gespräche anstehen, um ihn noch abzuwenden
Sollte es im Juni tatsächlich zu den Arbeitsniederlegungen kommen, würden sich die Auswirkungen auch für uns Verbraucher:innen in leeren Supermarktregalen und Kiosken bemerkbar machen.