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Dienstag, März 19, 2024
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    “Air Defender”: Bundeswehr plant große Luftverlegeübung mit der NATO

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    Die Bundeswehr plant die größte Luftverlegeübung in der Geschichte der NATO. Das Trainieren für den Kriegsfall soll vom 12. bis zum 24. Juni in Deutschland stattfinden. Klar ausgesprochen wird, dass auch Drohungen gegenüber Russland das Ziel sind.

    Vom 12. bis zum 24. Juni soll in Deutschland das Großmanöver “Air Defender” stattfinden, daran sollen 10.000 Soldat:innen aus über 20 Ländern teilnehmen. Das Manöver steht unter deutscher Führung, geübt werden die Verlegung und der Einsatz von 200 Militärflugzeugen – davon 100 aus den USA nach Deutschland. Es handelt sich somit um die größte Luftwaffen-Verlegungsübung seit dem Bestehen der NATO.

    Bemerkenswert ist, dass neben zahlreichen NATO-Ländern auch Japan mit einem Flugzeug an der Übung teilnehmen wird.

    Etwa zwölf Tage lang sollen täglich vier Stunden lang Übungen an verschiedenen Standorten im Norden, Osten und Südwesten Deutschlands stattfinden. Hierfür wird dann der Luftraum für den zivilen Luftverkehr vollständig gesperrt. Es wird mit massiven Beeinträchtigungen gerechnet.

    Zentral sind für die Übung drei Standorte der Luftwaffe im niedersächsischen Wunstorf, in Jagel und Hohn in Schleswig-Holstein und in Lechfeld in Bayern. Diese Stützpunkte sollen für die Übung als logistische Drehkreuze fungieren, was auch genau der Rolle entspricht, die Deutschland im Kriegsfall mit Russland tatsächlich inne hätte.

    Dass es nicht nur um die Erprobung von Technik und das Einüben von Abläufen geht, sondern auch um militärische Muskelspiele, wird von den Verantwortlichen bei der Bundeswehr mitunter selbst ganz offen und klar ausgesprochen: „[…] es geht auch um die Demonstration von durchsetzungsfähigen und schlagkräftigen Luftstreitkräften im Sinne einer glaubwürdigen Abschreckung.“

    Zu den Drohgebärden scheint auch zu gehören, dass nicht mehr – wie bisher üblich – auf diplomatischem Wege Russland über derartige Übungen informiert werden soll. Der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, gefiel sich bei einer Vorstellung der Pläne für die Übung gemeinsam mit der US Airforce sichtlich darin, mit markigen Sprüchen aufzutreten: „Wir werden ihnen keinen Brief schreiben. Sie werden die Nachricht schon erhalten, wenn unsere Flugzeuge ausschwärmen.“

    Derweil sind schon an zahlreichen Standorten der Übung Proteste angekündigt. Zu finden sind die Orte unter anderem auf einer hierfür eingerichteten Internetseite der “Informationsstelle Militarisierung”.

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