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„Gerechte“ Grenzen des Erdsystems?

Wissenschaftler:innen haben in einer neuen Studie „sichere und gerechte Grenzen des Erdsystems“ formuliert. Sie forschen zu Belastungen für die Erde, weil deren Zustand unmittelbar mit dem Wohlergehen der Menschheit zusammenhängt. Der Großteil der Grenzen sei bereits überschritten.

Die „Earth Commission“, ein internationales Team von Wissenschaftler:innen hat eine neue Studie zu den Grenzen einer bewohnbaren Erde verfasst.

Ihr Ausgangspunkt besteht darin, dass das Wohlergehen der Menschheit mit dem Zustand der Erde untrennbar zusammenhängt. Um den Zustand zu untersuchen, haben sie acht fundamentale Grenzen zur Belastbarkeit des Planten festgelegt. Es handelt sich dabei um Erderwärmung, Funktionalität der Ökosysteme, die Verfügbarkeit von Oberflächen und Grundwasser und die Belastung der Umwelt mit Schadstoffen, Stickstoff und Phosphor. Sind alle Grenzen in diesen Bereichen überschritten, sei das Leben auf dem Planeten nicht mehr „sicher und gerecht“ möglich.

Den Forscher:innen zufolge seien sieben der acht Grenzen bereits überschritten, der Verlust der Biodiversität oder die Erderwärmung ließen sich darüber hinaus auch nicht mehr rückgängig machen. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Johan Rockström, hatte das Konzept dieser Grenzen gemeinsam mit Kolleg:innen bereits vor einigen Jahren entwickelt.

Zu den Kategorien der menschengemachten physikalischen, chemischen und ökologischen Schäden kommen jetzt die Kriterien „Gerechtigkeit“ und „Sicherheit“ neu dazu. Am stärksten betroffen seien die ärmsten Ländern, so die Studie.

Die Kritik an dieser Studie lautet vor allem, dass die Grenzen auf Einschätzungen beruhten, was zulässige Risiken seien und was nicht. Außerdem würden schon heute Arbeiter:innen auf der ganzen Welt an den Folgen des Klimawandels leiden: denn wer reich ist, kann bereits heutzutage ganz anders mit diesen Folgen umgehen und wird nicht unbedingt zum Beispiel an Sicherheit verlieren.

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