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Samstag, September 14, 2024
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    Gedenken in Solingen – Antfaschist:innen schützen Geflüchtetenunterkunft

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    Nach dem Anschlag in Solingen gab es am Sonntag in Solingen mehrere Gedenkaktionen. Antifaschistische Demonstrierende schützten dabei eine Geflüchtetenunterkunft und konnten eine faschistische Kundgebung am offiziellen Gedenkort verhindern. Für den heutigen Montag ist erneuter Protest angekündigt.

    Am Wochenende waren rund 1.000 Menschen in Solingen auf der Straße und haben der Opfer des Anschlags am Freitagabend gedacht. Auf dem Festival der Vielfalt hatte ein Mann Menschen mit einem Messer angegriffen, drei von ihnen getötet und acht verletzt. Der IS hatte die Tat danach für sich reklamiert.

    Bei der Kundgebung am Sonntag war eine klare Botschaft der Teilnehmer:innen, dass sie sich sowohl gegen islamischen Fundamentalismus, als auch gegen faschistische Hetze richten. Denn bereits kurz nach dem Anschlag hatten rechte Kräfte versucht, den Angriff für ihre rassistische und migrationsfeindliche Politik zu nutzen.

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    Antifaschistisches Gedenken in ganz Deutschland

    Die Junge Alternative (JA), die Jugendorganisation der AfD und die Heimatjugend (HJ), Jugendorganisation der Heimat (ehemals NPD) hatten für den Nachmittag eine Kundgebung am Kirchplatz angemeldet. Auf der anderen Seite des Kirchplatzes wurde eine Gegenkundgebung angemeldet, woran sich verschiedene antifaschistische Organisationen beteiligten. Dort fand dann ein eigenes Gedenken statt, mit dem den Faschist:innen der Zugang zum offiziellen Gedenkort verwehrt werden konnte. Die Polizei verlegte deren geplante Kundgebung daraufhin an einen anderen Ort.

    Nach dem erfolglosen Versuch der Faschist:innen, ihre Kundgebung an der Kirche Solingens durchzuführen, wichen sie an das Woolworth-Gebäude in der Innenstadt aus. Hier kam es ebenfalls zu Störaktionen, wodurch die Veranstaltung erst mit einer Verspätung beginnen konnte. Durch einen Ausfall der Technik beendeten JA und HJ ihre Kundgebung frühzeitig.

    Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) führte ebenfalls eine Gedenkaktion in der Nähe des Gedenkorts durch. Außerdem gab es antifaschistische Präsenz vor der Geflüchtetenunterkunft in Solingen. Mehrere Dutzend Antifaschist:innen versammelten sich vor dem Gebäude, um dieses vor faschistischen Angriffen zu schützen. Eine kleine Gruppe von Faschist:innen kreuzte zwar in der Nähe der Unterkunft kurz mit einem Megaphon auf, zog sich jedoch schnell wieder zurück.

    Auch in anderen Städten in Deutschland gab es Gedenkaktionen. Unter anderem in Leipzig, Hamburg und Berlin versammelten sich Menschen, um der Opfer zu gedenken. Auf einem Banner der Föderation Klassenkämpferischer Organisationen (FKO) war zu lesen: „Wir gedenken der Opfer in Solingen – gegen faschistische Hetze und islamischen Fundamentalismus“

    Erneuter Protest in Solingen am Montag

    Für Montagnachmittag sind weitere Proteste in Solingen angekündigt. Zum einen haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der Ministerpräsident von NRW Hendrik Wüst angekündigt. Andererseits gibt es in faschistischen Netzwerken auf Social Media ebenfalls Aufrufe, nach Solingen zu kommen, um den Anschlag für ihre faschistische Hetze gegen Geflüchtete auszunutzen.

    Vom Bündnis Solingen ist bunt statt braun wurde für 18 Uhr eine Gegenkundgebung angemeldet. Zu den Protesten werden erneut viele Menschen erwartet, um der faschistischen Propaganda und der inszenierten Trauer der Regierungs-Politiker:innen etwas entgegenzusetzen.

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