Im Zusammenhang mit einem gescheiterten Nazi-Aufmarsch ist es in Berlin erneut zu einem gewalttätigen faschistischen Angriff gekommen. Dieser richtete sich diesmal gegen zwei Wahlkampfhelfer:innen der SPD.
Am Samstag griffen vier junge Männer Wahlkämpfer:innen der SPD in Berlin-Lichterfelde an. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei den Verdächtigen um rechte Jugendliche im Alter von 16 bis 19. Sie sollen sich auf dem Weg zu dem Naziaufmarsch in Friedrichshain am 14.12. befunden haben, der im späteren Tagesverlauf am massenhaften antifaschistischen Widerstand scheitern sollte.
An der Bushaltestelle am Kranoldplatz sollen sie zufällig auf zwei SPD-Anhänger:innen. Sie sollen ihnen zunächst die Mützen geklaut und sie dann physisch angegriffen haben, woraufhin sie zu Boden gingen. Auf einen von ihnen sollen sie massiv eingeprügelt haben. Später sollen auch noch zwei Polizisten verletzt worden sein.
Drei der vier Tatverdächtigen, die aus einem anderen Bundesland angereist waren, befinden sich nun in Untersuchungshaft. Einer von ihnen sei unter Auflagen auf freiem Fuß, wie die Polizei mitteilte.
Faschistische Bewegung tritt immer offensiver auf
Dieser Angriff ist nicht der erste dieser Form und wird vermutlich auch nicht der letzte sein. Seit Jahren befindet sich die faschistische Bewegung im Zusammenspiel mit den Krisen des Kapitalismus im Aufwind.
So war zu beobachten, wie die faschistische AfD diesen Herbst in drei Landtagen mit jeweils um die 30 Prozent Stimmenanteil entweder stärkste oder zweitstärkste Kraft in den Parlamenten wurde.
Zudem fanden dieses Jahr auch offene Angriffe auf die CSDs seitens verschiedenster faschistischer Gruppen statt, die zum Teil auch bei der Demonstration am vergangenem Wochenende in Berlin-Friedrichshain dabei waren. Diese begann am Berliner Bahnhof Ostkreuz, ausgerechnet und provokativ an dem Ort, an dem im Sommer ein Angriff auf einen Anreise-Treffpunkt zu einer antifaschistischen Demonstration durch Faschist:innen verübt wurde.
