Am Donnerstagmorgen tötete ein israelischer Luftangriff mindestens fünf Journalist:innen des Senders Al-Quds Today. Der Angriff geschah in der Nähe eines Krankenhauses im Zentrum von Gaza. Seit Oktober vergangenen Jahres wurden bereits rund 150 Journalist:innen im Krieg getötet.
Ein israelischer Luftangriff hat am Donnerstagmorgen, 26. Dezember, mindestens fünf Journalist:innen getötet, die sich in ihrem deutlich gekennzeichneten Übertragungswagen aufhielten. Es waren Journalist:innen vom TV-Channel Al-Quds Today, die in der Nähe vom al-Awda-Krankenhaus im Zentrum von Gaza vor Ort berichteten. Die Journalist:innen trugen Pressekleidung, um deutlich zu machen, dass sie keine militärischen Kräfte waren.
Das israelische Militär äußerte sich hierzu und gab vor, dass man das Presseauto attackiert habe, weil sich Mitglieder des Islamic Jihad (eine fundamentalistische Organisation im Gazastreifen) darin befunden hätten. Allerdings gibt es keinerlei Beweise oder Gründe für diese Annahme.
Israelische Angriffe auf das Presserecht
In Israel ist der Nachrichtensender Al Jazeera von weiteren Berichterstattungen und sonstiger journalistischen Arbeit verbannt. Israel hatte Al Jazeera beschuldigt, dass Journalist:innen des Senders fundamentalistischen Organisationen wie der Hamas oder dem Islamic Jihad angehörten. Diese Art von Vorwurf ist eine der Methoden des israelischen Staats, um die anhaltenden Angriffe zu rechtfertigen.
Al Jazeera antwortete darauf, dass Israel falsche Anschuldigungen kreiere, „um die wenigen verbliebenen Journalisten in der Region zum Schweigen zu bringen und dadurch die harte Realität des Krieges vor dem weltweiten Publikum zu verbergen“.
Knapp 150 tote Journalist:innen seit Oktober letzten Jahres
Verschiedene Organisationen wie Reporters Without Borders (RSF) und The Committee to Protect Journalists (CPJ) klagen an, dass seit dem Beginn des Israel/Gaza-Kriegs mehr als 145 Journalist:innen ermordet und mindestens 400 verletzt wurden. Zu nennen sei beispielsweise der israelische Luftangriff vom 15. Dezember letzten Jahres, als der Al-Jazeera-Kameramann Samer Abudaqa und Korrespondent Wael al-Dahdu getroffen wurden und Abudaqa in Folge des Angriffs starb.
Das Morden von Journalist:innen muss nach dem humanitären Völkerrecht als eine Form von Kriegsverbrechen gewertet werden, die Israel begeht. Der israelische Staat möchte damit den grauenhaften Krieg, den er gegen die Palästinenser:innen führt, dessen Umstände und Folgen vor der Öffentlichkeit verbergen. Stattdessen gibt er sich weiterhin als freiheitliche Demokratie, in der Pressefreiheit geachtet und geschützt werde. In der Realität sind jedoch neben der palästinensischen bzw. arabischen Presse sogar israelische Medien selbst von Repressionen betroffen.