Das Jahr 2024 geht zu Ende und die Kaufleute ziehen Bilanz des Jahresendgeschäfts. Ein Umsatz von etwa 121 Milliarden wird erwartet. Was die Kaufstimmung der Menschen in Deutschland trübt, ist die unsichere politische und wirtschaftliche Lage.
„Wenn der 23. auf einen Montag fällt, ist eigentlich für einen Kaufmann (…) das beste Geschäft.“, sagt Kurt Tienemann, der Inhaber eines Haushaltswarenladens in Fürstenfeldbruck. Seine Kommentierung des Weihnachtsgeschäftes wird jedoch nicht von allen Kaufleuten geteilt.
„Die Menschen wollen wissen, was sie erwarten können.“
Der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Alexander von Preen, schätzt ein, dass der Umsatz im Jahresendgeschäft in den Monaten November und Dezember stark „unter der Großwetterlage“ gelitten hätte. Von Preen zufolge sei die Stimmung schlecht, weil Krieg und die unsicheren politischen Zeiten in der BRD und weltweit den Konsument:innen „aufs Gemüt“ schlügen.
Bei der Einschätzung stützt sich von Preen unter anderem auf eine Umfrage des HDE unter 1.200 Personen. Die Neuwahl und die damit verbundene Frage, wie es politisch in Deutschland weitergeht, beschäftigt die Menschen: 68 Prozent geben an, dass dies bei vorweihnachtlichen Treffen mit Familie und Freunden ein Thema sei.
Sparquote der Deutschen vergleichsweise hoch
Dabei gab ein Drittel an, dass sich die vorgezogene Bundestagswahl auch in den eigenen Einkäufen niederschlüge. Erst wenn „Sicherheit und Perspektive“ erkennbar seien, könne auch der Konsum wieder anziehen, so der HDE-Präsident weiter. Das aktuelle Weihnachtsgeschäft leide unter dem politischen Stillstand und verlaufe derzeit ohne echten Schwung. Von Preen: „Die Menschen schenken, halten ihr Geld aber insgesamt zusammen. Die Sparquote ist hoch.“
Die Sparquote in Deutschland liegt mit 10,4 % über dem internationalen Durchschnitt. Die privaten Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2023 also insgesamt 10,4 % ihres Einkommens gespart. Erst 2022 wurde ein Rekordvermögen in Deutschland zur Seite gelegt.
Jahr noch nicht vorbei
Der HDE geht von einem diesjährigen Weihnachtsumsatz von 121 Milliarden Euro aus. Das entspricht inflationsbereinigt in etwa dem Wert von 2023. Damals waren es 119,8 Milliarden Euro. Definitive Angaben für das Jahr liegen noch nicht vor. Blickt man 10 Jahre zurück, dann lag der Wert 2014 bei 85 Milliarden Euro.
Mit dem 24. Dezember ist das Jahresendgeschäft noch nicht abgeschlossen. Oft werden Bargeld und Gutscheine verschenkt. Diese werden dann in den folgenden Tagen eingelöst. Bei den Gutscheinkäufen wird oft auch noch etwas oben draufgelegt. Die Umsätze fallen in den Einzelhandelsbranchen unterschiedlich aus. Besonders gut waren sie bei Kosmetik, Schmuck und Spielwaren.
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