Am 20. Dezember 2024 war Taleb A. mit einem Auto in den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast und hat dabei sechs Menschen getötet. 300 weitere wurden verletzt. Seitdem steigt die Zahl der rechtsextremen Angriffe auf migrantische Menschen in Magdeburg. Über das ganze Jahr 2024 hinweg hatte es bereits einen deutlichen Anstieg rechter Straftaten in ganz Deutschland gegeben.
Am 20.12.2024 war Taleb A. mit einem BMW-SUV in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gebrescht. Bei dem Anschlag hat er sechs Menschen getötet, 300 weitere teils schwer verletzt. Seitdem steigt die Zahl rassistischer und faschistischer Angriffe auf Migrant:innen in Magdeburg weiter an. Rechte hatten zuvor die Herkunft des Täters für rassistische Stimmungsmache genutzt, obgleich dieser selbst Sympathien für die rechte AfD bekundet hatte.
Anschlag in Magdeburg: Faeser fordert Repression, Faschisten schüren Hetze
Der erste Angriff geschah noch am Abend des Attentats im Dezember. Ein deutscher Mann soll einem migrantischen Mann unverhohlen ins Gesicht geschlagen haben. Und schon im noch frischen Jahr 2025 ereigneten sich bereits drei weitere Vorfälle: Am 1. Januar wurde ein Mann mit Migrationsgeschichte von sechs Tätern angegriffen. Am 3. Januar gab es gleich zwei fremdenfeindliche Übergriffe: Ein syrischer Mann wurde in einer Straßenbahn rassistisch beleidigt. Außerdem wurde ein Hakenkreuz an der Wohnungstür einer syrischen Familie aufgebracht.
Der Magdeburger Integrationsbeauftragte Krzysztof Blau äußert sich deutlich: „Wir sind besorgt über Schuldzuweisungen. Wir sind besorgt über die Dämonisierung und Bedrohung von Menschen migrantischer Herkunft.“.
Zunahme rechter Straftaten in ganz Deutschland
Rechte Straftaten nehmen aufgrund des aktuellen Rechtsrucks stetig zu: Im Jahr 2024 lag die Zahl von „rechtsextremen Straftaten“ allein bis einschließlich November bei 34.000 Fällen, im Jahr 2023 waren es noch 28.945. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Gruppe der Linkspartei im Bundestag hervor. Dadurch ist die Zahl der bekannten rechtsextremen Straftaten um mindestens 17,34 Prozent gestiegen.
Der Rechtsruck in Deutschland nimmt durch die vergangenen und aktuellen Krisen wie Corona, der Wirtschaftskrise und sozialen Kürzungen, steigender Armut, dem Russland-Ukraine-Krieg, dem Israel-Gaza-Krieg und den daraus resultierenden Zukunftsängsten immer weiter an Fahrt auf. Die Migrant:innen und politische Gegner:innen werden dabei meist als Sündenböcke dargestellt. Vor diesem Hintergrund nehmen auch die Straftaten und Gewaltbereitschaft aus der faschistischen Bewegung heraus zu.