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Zeitung für Solidarität und Widerstand

Berlin: Bauarbeiter:innen erhalten Lohn erst nach Monaten

Mehrere Monate arbeiteten mehr als 100 rumänische Bauarbeiter ohne Bezahlung auf einer Baustelle in Berlin. Die Lohnzahlung musste mit gewerkschaftlicher Unterstützung vor Gericht durchgesetzt werden.

Über 100 rumänische Bauarbeiter waren von Oktober bis Dezember 2024 auf einer Baustelle in Berlin-Köpenick beschäftigt, ohne dort Lohn zu erhalten. Das geht aus einer Meldung der IG Bau hervor. Demnach habe es den Einsatz mehrerer Vereine und Institutionen gebraucht, um eine reguläre Lohnzahlung zu erwirken.

Nach zwei Monaten ohne Lohnzahlung hätten sich die Beschäftigten an die IG Bau gewandt. Diese wiederum habe sich gemeinsam mit verschiedenen „gewerkschaftsnahen“ Organisationen, darunter das PECO-Institut, der Europäische Verein für Wanderarbeiterfragen (EVW) und das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA), der Sache angenommen.
Noch vor Weihnachten habe man die Auszahlung der Löhne in Höhe von insgesamt über 30.000 Euro durch den Generalunternehmer, der für seine Subunternehmer hafte, aushandeln können. „Wir sind sehr zufrieden, sowohl ich als auch meine Kollegen, die es geschafft haben, ihr Gehalt mit Hilfe der gewerkschaftlichen Unterstützung zurückzuerhalten“, so Radu Popa, ein betroffener Bauarbeiter.

Hierbei dürfte es sich nicht um einen Einzelfall handeln. Die ungeregelten und von starker Ausbeutung geprägten Beschäftigungsverhältnisse in der Baubranche, vor allem gegenüber migrantischen Kolleg:innen, sind weithin bekannt, und ihr Bestehen wird kaum angetastet. Dennoch gibt es auch Beispiele des Widerstands: „Solche Kämpfe um Lohn sind keine Einzelfälle. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Arbeitsunruhen osteuropäischer, oftmals rumänischer Arbeiter in Deutschland und Westeuropa. In Offenbach errichteten Arbeiter 2018 eine symbolische Mauer vor dem Büro des Generalunternehmers, denn für 200 Stunden Arbeit hatten sie lediglich 220 Euro erhalten“, heißt es etwa im Artikel „Die multiple Prekarität rumänischer Bauarbeiter in Deutschland“ von Christian Sperneac-Wolfer.

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