In Kiel ist ein kurdischer Aktivist am Rande einer Kundgebung niedergestochen worden. Der mutmaßliche Täter soll sich positiv auf den IS bezogen haben. Bereits am Abend kommt es zu spontanen Aktionen.
Am 26. Januar 2015 wurde die Stadt Kobanê durch die Kräfte der Rojava-Revolution in Nordostsyrien vom faschistischen Islamischen Staat (IS) befreit. Anlässlich des zehnten Jubiläums der Befreiung finden in zahlreichen Städten Kundgebungen und Demonstrationen statt, die sich mit der Rojava-Revolution solidarisieren, die auch heute wieder unter starkem Druck durch die Türkei und deren islamistische Söldner steht.
Offensive auf Nord- und Ostsyrien: Rojava-Revolution verteidigen!
So auch in Kiel. Hier sollte am frühen Samstagnachmittag eine Kundgebung der kurdischen Befreiungsbewegung stattfinden. Aktivist:innen sollen dabei vor der Aktion von zwei Männern angepöbelt worden sein. Diese Pöbeleien seien schließlich in eine verbale Auseinandersetzung übergegangen, an deren Ende einer der beiden Männer ein Messer gezückt und damit auf den kurdischen Aktivisten Muhammed Ilhan A. eingestochen haben soll. Der mutmaßliche Täter – laut Berichten der Nachrichtenagentur ANF ein arabischer Syrer – soll sich dabei positiv auf den IS bezogen haben.
Der verletzte Aktivist wurde von Sanitäter:innen versorgt und ins Krankenhaus gebracht, während der mutmaßliche Täter flüchtete und schließlich von Aktivist:innen gestellt worden sein soll. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Zu dem Begleiter des mutmaßlichen Täters äußert sie sich bisher nicht.
Noch für den Samstagabend wurde unter anderem in Berlin von der sozialistischen Jugendorganisation Young Struggle eine Solidaritätskundgebung unter dem Motto „Gegen antikurdischen Rassismus!“ organisiert.