Menschen in ganz Italien protestierten am Samstag gegen Rassismus und Polizeigewalt. Grund für die Proteste war der Mord an einem jungen Mann ägyptischer Herkunft namens Ramy Elgami im November letzten Jahres.

Italiener:innen mit migrantischem Hintergrund protestierten im ganzen Land gegen Rassismus und Polizeigewalt. Der Grund hierfür war die Ermordung von Ramy Elgami. Er war ein junger Mann ägyptischer Herkunft, der am 24. November letzten Jahres von der italienischen Polizei bei einer Verfolgungsjagd ermordet wurde. Ramy Elgami und ein tunesischer Freund von ihm waren zuvor durch eine Straßensperre gefahren, was der Grund für die Verfolgungsjagd war.

Einer der Polizisten wird nun verdächtigt, dabei das Motorrad des jungen Mannes absichtlich zum Sturz gebracht zu haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, einen Zeugen gezwungen zu haben, ein aufgenommenes Video des Vorfalls zu löschen.

Bei den Protesten setzten wütende Protestierende Papierbomben, Böller und Flaschen ein. Die Polizei antwortete mit Tränengas. Giorgia Meloni, die Premierministerin und Teil der postfaschistischen Partei Italiens Fratelli d‘Italia, äußerte sich dazu: „Man kann eine Tragödie nicht zur Rechtfertigung von Gewalt nutzen. Unsere Solidarität gilt der Polizei, und wir wünschen den verletzten Polizisten baldige Genesung. Wir sind auf ihrer Seite.“

Seit der Ermordung von Ramy Elgami kommt es häufiger zu Protesten gegen das oft rassistische Vorgehen der Polizei in Italien. Oft werden migrantische Jugendliche aus ärmlichen Verhältnissen Opfer von Polizeigewalt.

Allerdings gab es nicht nur gerechtfertigte Wut gegen den Staat: In Bologna wurde auch eine Synagoge gestürmt und verwüstet.

Polizeigewalt ist ein internationales Phänomen. Auch in Italien arbeiten der Staat und die Polizei intensiv zusammen, um marginalisierte Gruppen zu unterdrücken und Gewalt an ihnen auszuüben.