In den ostdeutschen Bundesländern mangelt es an Schulplätzen. Plätze werden teils verlost und lange Anfahrtswege sind Alltag. Dabei spitzt sich das Problem aufgrund eines Lehrkräftemangels weiter zu.
Im Sommer startet wieder eine neue Generation von Kindern in ihr Schulleben. Doch für 1.869 Kinder sieht es in Sachsen schlecht aus: es fehlen Schulplätze. In Thüringen mangelt es an 248 Plätzen. In Sachsen-Anhalt und Brandenburg macht den Schulen vor allem der Lehrkräftemangel zu schaffen.
In Thüringen, wo 248 Schulplätze fehlen, davon 50 Grundschulplätze, erstreckt sich die Problematik vor allem auf den Osten des Landes. In Gotha beispielsweise, an der Friedrich-Löffler-Grundschule, werden bereits seit Jahren die Plätze ausgelost. So gibt es jedes Jahr enttäuschte Kinder und Eltern, die keinen Platz bekommen. Der Schulleitung ist das Problem bekannt. Sie sagt: „Es ballt sich zu sehr bei uns in den Städten.“ In Sachsen haben 1.869 Kinder keinen Schulplatz, davon sind 530 Grundschulplätze betroffen.
Überhaupt einen Schulplatz zu bekommen, ist die eine Sache, einen geeigneten und zumutbaren die andere: Viele Kinder und Jugendliche müssen aufgrund der Situation weite Schulwege in Kauf nehmen, um ihre Schule zu erreichen. Und die Eltern müssen nehmen, was sie bekommen.
Geflüchtete Kinder über Wochen nicht beschult
Geflüchtete Kinder ohne Deutsch-Kenntnisse haben außerdem häufig große Probleme, dem Schulstoff zu folgen. Individuelle Unterstützung ist aufgrund des Fachkräftemangels jedoch nahezu unmöglich. Oftmals laufen die Kinder einfach mit und haben keine Chance, den Unterrichtsstoff richtig zu verstehen. Außerdem wird gerade bei gesonderten Klassen mit geflüchteten Kindern bei Engpässen gerne als erstes der Lernstoff gekürzt oder Unterrichtsstunden fallen aus. Auch wochenlange Ausfälle in der Beschulung kommen vor.
Lehrkräftemangel in Sachsen-Anhalt und Brandenburg
Gerade der Lehrkräftemangel setzt Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu. In Sachsen-Anhalt haben z.B. mehr Lehrkräfte die Schulen verlassen, als eingestellt werden konnten. 1.660 Lehrkräfte wurden vergangenes Jahr neu angestellt, darunter 580 Quereinsteiger:innen, 1.880 Lehrkräfte verließen die Schulen.
Hoher Stress, viel Verantwortung und auch nach Schulschluss noch viele verbleibende Aufgaben am häuslichen Arbeitsplatz sorgen bei den meisten Lehrkräften für Unmut und extreme Belastung. Zudem könne aufgrund des Mangels an Kolleg:innen und des ständigen Zeitdrucks selten so unterrichtet werden, wie man es eigentlich gelernt habe und gerne machen würde.