Die aktuellen Inflationszahlen zeigen drastische Einschnitte bei den Lebensmittelpreisen. Butter ist um fast 30 Prozent teurer geworden, Kaffee um 44 Prozent. Leichte Senkungen der Energiepreise entpuppen sich im Vergleich mit 2020 als wirkungslos.
Die Inflation bleibt weiterhin ein großes Thema in Deutschland. Besonders Lebensmittel, aber auch Dienstleistungen und bestimmte Energieprodukte sind deutlich teurer geworden. Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, welche Bereiche besonders betroffen sind.
Grundnahrungsmittel deutlich teurer
Die Preise für Lebensmittel sind im Februar um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Besonders auffällig ist der Butterpreis, der sich um 27,9 Prozent verteuert hat. Auch Milchprodukte (+3,7 %) und Speiseöle (+11,9 %) sind deutlich teurer geworden. Obst und Gemüse sind mit 4,0 bzw. 3,9 Prozent ebenfalls betroffen, während sich Tafeläpfel sogar um 16,5 Prozent verteuerten.
Preissteigerungen: Lebensmittelkonzerne steigern ihre Gewinne
Explodiert sind die Preise für Kaffee, Kakao, Tee und Gewürze mit 44,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, während Zucker, Süß- und Backwaren um 15,0 Prozent gestiegen sind. Brot und Fleisch sind mit +1,1 bzw. +0,2 Prozent vergleichsweise stabil geblieben, doch insgesamt steigen die Lebensmittelpreise weiter an.
Energiepreise sinken nur im im Vergleich zum Vorjahr
Während viele Arbeiter:innen unter den steigenden Preisen leiden, gab es bei Energieprodukten teilweise Entlastung. Strom verbilligte sich um 3,0 Prozent, während leichtes Heizöl sogar 6,9 Prozent günstiger wurde. Auch Brennstoffe wie Brennholz oder Holzpellets wurden um 5,0 Prozent günstiger. Allerdings mussten Haushalte, die Erdgas (+2,0 %) oder Fernwärme (+9,7 %) nutzen, höhere Kosten tragen.
Zudem stellen die leicht gefallenen Kosten nur einen kleinen Zeitrahmen dar. Denn seit 2020 sind die Strompreise um fast 30 Prozent gestiegen – 2022 lagen die Preise zeitweise sogar um 50 Prozent höher als noch 2020. Hier mussten die Verbraucher:innen also zeitweise überdurchschnittlich tief in die Tasche greifen. Auch die aktuelle Senkung bedeutet also auf lange Zeit gesehen einen starken Anstieg.
Versicherungen und ÖPNV teurer
Auch im Dienstleistungsbereich mussten Verbraucher:innen tiefer in die Tasche greifen. Besonders betroffen ist der Bereich der kombinierten Personenbeförderung, deren Preise um 11,4 Prozent gestiegen sind. Soziale Einrichtungen (+10,4 %) und Versicherungen (+9,4 %) verzeichneten ebenfalls kräftige Preisanstiege. Zudem verteuerten sich stationäre Gesundheitsdienstleistungen um 6,5 Prozent, die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen um 5,6 Prozent und Gaststättenbesuche um 4,4 Prozent.
Großhandelspreise: Vorbote für weitere Preissteigerungen?
Auch auf Großhandelsebene steigen die Preise weiter. Nahrungs- und Genussmittel verteuerten sich um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem stiegen die Erzeugerpreise insgesamt um 2,8 Prozent. Da Einzelhändler:innen diese höheren Einkaufspreise oft zeitversetzt an die Kunden weitergeben, könnte dies auf weitere Preiserhöhungen in den kommenden Monaten hindeuten.
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Verbraucher:innen weiterhin mit steigenden Kosten rechnen müssen – insbesondere bei Lebensmitteln und Dienstleistungen. Eine spürbare Entlastung ist derzeit nicht in Sicht.
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