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Operationsplan Deutschland: Ostdeutschland als Drehscheibe der Kriegsvorbereitungen

Die Kriegsvorbereitungen Deutschlands sind in vollem Gange. Ostdeutschland soll im „Operationsplan Deutschland“ zur Drehscheibe für Truppenverlegungen Richtung Russland werden. Einzelne Übungen deuten leise an, worauf das Kriegsszenario hinauslaufen wird.

2024 wurde der „Operationsplan Deutschland“ bekannt. Dieser ist Teil eines größeren Nato-Konzeptes, welches vorsieht, dass Deutschland zur militärischen logistischen Drehscheibe wird. Gerade Ostdeutschland spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Deutscher Staat mit Rundumschlag: Der Operationsplan Deutschland

Hunderttausende Soldat:innen sowie etwa 300.000 Fahrzeuge und Waffen aller Art sollen durch Deutschland transportiert werden. Ziel des Operationsplans ist die schnelle Verlegung von Truppen nach Osteuropa. Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Kriegszone Sachsen?

Die Bundeswehr hat bereits bekannt gegeben, dass gerade Sachsen eine strategisch wichtige Rolle einnehmen wird. So erklärte der Bundeswehrsprecher Robert Habermann vom Landeskommando Sachsen: „Wir haben in Sachsen internationale Flughäfen, wir haben Autobahnen und Bundesstraßen, ein dichtes Schienennetz, Grenzübergangspunkte zu zwei verbündeten Nachbarstaaten, Rast- und Sammelräume und vieles mehr.“

Habermann spricht von der „Drehscheibe Sachsen“. Truppenstationierungen gibt es bereits in Frankenberg und Marienberg. Klar ist jetzt schon, dass die Bundeswehr und deren Kriegsvorbereitungen in jedem Fall auf allen Verkehrswegen vorrangig geleitet werden wird. Der Infrastrukturausbau in Sachsen dient aktuell erstrangig der Sicherung der Infrastruktur im Falle einer baldigen Kriegsbeteiligung.

Panzerbataillone in Thüringen

In Thüringen bestätigte die Bundeswehr ebenfalls die Planung, Vorbereitung und Auskundschaftung des gesamten Infrastrukturnetzes. So wurde bereits bekanntgegeben, dass alle Verkehrswege für Truppenbewegungen nutzbar sind. Den Transport von Militärfahrzeugen sowie Waffen versucht die Bundeswehr unter dem Begriff „andere Mittel“ anfangs zu verschleiern.

Der Sprecher des Landeskommandos meinte dazu: „Wir sind dann diejenigen, die unter anderem zuständig sind beispielsweise die Kräfte alliierter Staaten dahingehend zu versorgen, dass sie mit Treibstoff und anderen Mitteln versorgt werden, um ihren Weg fortzusetzen und Stopps dann auch abzusichern.“

„Operationsplan Deutschland“: Wenn Unternehmen auf ihre Rolle im Krieg gegen Russland vorbereitet werden

Später ergänzte der Sprecher, dass die Panzergrenadierbrigade 37 in Thüringen mit einer der wichtigsten Rollen einnehmen und einer der ersten ausrückenden Kräfte sein wird. Die Brigade hat Bataillone in Gera, Bad Salzugen, Gotha und Bad Frankenhausen

Die aktuellen Kriegsvorbereitungen stehen erst am Anfang bestätigte der Präsident des Thüringischen Landkreistages Christian Hergott. Wir befänden „uns jetzt noch in einer sehr frühen Phase, das heißt, es ist im Moment eine Aufnahme von Daten“, so der Politiker. Bei dieser taktischen Ansammlung von Informationen werden Daten über kritische Infrastruktur, Verkehrswege, schützenswerte Einrichtungen, Autobahnen, Bundesstraßen, Umspannwerke, Stromnetze, Rasträume, Talsperren sowie kriegsrelevante Unternehmen gesammelt.

Truppenübungen in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt verfügt über mehrere wichtige Truppenübungsplätze. Zentrale Rolle hierbei spielt vor allem das Gefechtsübungszentrum Altmark. Dieses ist unter anderem für die Aus- und Weiterbildung von Soldaten gedacht. CDU-Landtagsabgeodneter Tobias Krull, welcher im Innenausschuss für die Bundeswehr sitzt, bestätigte diese Informationen. Außerdem habe man einen großen Logistikstandort in Burg sowie Truppenübungsplätze in Altengrabow und Klietz.

„Und deswegen wird das eine Rolle spielen, diese Truppenübungsplätze als Ruheräume, als Sammelpunkte und als Versorgungsstationen zu nutzen, aber da wird es noch weiteren Bedarf geben, der dann auch über temporäre Einrichtungen gelöst werden muss“, so Krull. Auch Sachsen-Anhalt spielt also eine entschiedene Rolle beim „Operationsplan Deutschland“

Militärkonvois und Truppenbewegungen bereits gestartet

Ende Februar diesen Jahres fuhren enorm viele Militärfahrzeuge über die A9  für Nato-Übungen in Bayern. Hierbei gab es bereits die ersten Erfahrungswerte, welche bezüglich des Autobahninfrastrukturnetzes gesammelt werden konnten. Die Kolonnen fuhren zeitversetzt vor allem durch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Darunter waren auch zahlreiche militärische Lastwagen.

Bereits hier kam es zu starken Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs. Die Konvois sind teilweise einen Kilometer oder mehr lang. Von einer Verschärfung der Kriegsvorbereitungen und einer Zunahme derartiger Konvois und Truppenübungen ist auszugehen.

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