Ein bewaffneter 19-Jähriger soll über Monate hinweg einen Anschlag auf die Synagoge in Halle geplant haben. Auf dieselbe Synagoge gab es 2019 schon einmal einen versuchten Angriff. Dieser Anschlag ist Teil der steigenden faschistischen Gewalttaten der letzten Jahre.
Die paar letzten Monate über soll ein 19-Jähriger aus Halle (Saale) einen Anschlag auf die Synagoge der Stadt in Sachsen-Anhalt geplant haben. Diesen faschistisch motivierten Angriff kündigte er mehrmals in einer Telegram-Chatgruppe an.
Auf einen Haftbefehl des Amtsgerichts von Halle hin wurde der Mann in Bern in der Schweiz festgenommen. Seit dem 22. April sitzt er in Untersuchungshaft. Bei seiner Festnahme wurde eine funktionsfähige Schusswaffe beschlagnahmt.
Nicht der erste versuchte Anschlag auf die Synagoge
Bereits 2019 gab es einen versuchten Anschlag eines Faschisten auf dieselbe Synagoge in Halle. An dem jüdischen Feiertag Jom Kippur hatte der 40-jährige Attentäter versucht, bewaffnet die Synagoge zu stürmen.
Damals scheiterte er jedoch an den verschlossenen Türen und entschied sich daraufhin, stattdessen einen Döner-Imbiss anzugreifen und ermordete dabei zwei Menschen.
Rechte Straftaten nehmen immer mehr zu, vor allem solche gegen Jüd:innen, Migrant:innen, LGBTI+ und Linke. Befeuert wird das durch den Rechtsruck in allen Parteien und die wachsende faschistische Bewegung. Besonders im Bezug auf Antisemitismus zeigt sich hier erneut, dass nicht etwa primär Pro-Palästina-Aktivist:innen, sondern Faschist:innen die eigentliche Gefahr für Jüd:innen in Deutschland darstellen.