Am Samstag fand zum 10. Mal das Ivana Hoffmann-Festival in Erinnerung an die gleichnamige gefallene Kommunistin in ihrer Heimatstadt Duisburg statt. Dazu reisten europaweit Internationalist:innen und Sozialist:innen an.
Die Veranstaltung zu Ehren Ivana Hoffmanns begann um 13 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof. Von dort aus zogen rund 400 Demonstrierende zum König-Heinrich-Platz, an welchem das Festival stattfand. Gruppen wie Young Struggle, Zora, Pride Rebellion, die Förderation Klassenkämpferischer Organisationen (FKO), die YDG (Neue Demokratische Jugend), der Kommunistische Aufbau (KA), der Revolutionäre Aufbau (RA) aus der Schweiz und natürlich auch die Partei Ivanas, die Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei der Türkei und Kurdistans (MLKP) beteiligten sich an der Gedenkaktion.
Die Demonstration bewegte sich mit vielen Transparenten und Fahnen und kämpferischer Stimmung. Auf dem Weg durch die Innenstadt wurde zudem Pyrotechnik gezündet.
Ivana Hoffmann ging im Alter von 18 Jahren in die kurdischen Berge um kurz nach Ausbruch der IS-Angriffe im Jahr 2014 die Rojava- Bewegung (syrisch-kurdische Selbstverwaltung) wie auch die dortige Frauenrevolution zu verteidigen. Sie kämpfte bis zuletzt in den Reihen ihrer Partei, der MLKP, für die Freiheit des kurdischen Volkes und aller Unterdrückten. Doch schon vor dem bewaffneten Kampf war sie als junge Kommunistin in Duisburg vorwiegend in der Jugendbewegung aktiv. Am 7. März 2015 wurde sie schließlich bei der Verteidigung eines Dorfes vom IS erschossen. Seitdem wird jedes Jahr neben Gedenkveranstaltungen auch das Ivana Hoffmann-Festival veranstaltet.
Gedenken heißt kämpfen
Vom Bahnhof zog die Demonstration zum Ort des Festivals, dem König-Heinrich-Platz. Dort gab es viele Musik-Acts, z.B. vom Rapper Serhado, aber auch Bands wie Grup Vardiya, Red in the Rainbow und vielen weiteren. Auch gab es zahlreiche Essensstände und die Möglichkeit, Infomaterial, Kleidung, Literatur und vieles mehr an verschiedensten Ständen zu erwerben.
Kämpferische Reden auf der Bühne wiesen immer wieder auf die aktuelle Lage hin, erzählten davon, wer Ivana Hoffmann war und sprachen über die Aufgaben und Herausforderungen, vor denen Kommunist:innen heute stehen.
Die Plattform TSP (dt.: Stimme der Gefangenen) informierte dort über die Lage von kranken Gefangenen in der Türkei, deren Behandlung systematisch verhindert werde. Sie sorgen unter anderem für die Versorgung der Gefangenen und deren Angehörigen. Auch die Kurdische Jugend hatte einen Stand auf dem Festival.
Insgesamt kamen bei dem Ivana Hoffmann-Festival unter dem Motto „Defend Rojava“ rund 700 Menschen für einen Tag zusammen. Gerade in der momentanen Lage, in der Rojava wieder massiven Angriffen ausgesetzt ist, ist es an uns, das zu verteidigen, wofür Ivana immer gekämpft hat.
Besonders mutmachend waren die Grußbotschaften, die bereits vor dem Festival gesendet wurden – u.a. von gerade entlassenen Gefangenen der SGDF (dt.: Föderation der sozialistischen Jugendverbände der Türkei) und auch der SKB, dem Sozialistischen Frauenverband, der europaweit aktiv ist. Auch sprachen ehemalige Gefangene, welche die menschenunwürdigen Zustände der Isolationshaft in der Türkei erlebt haben. Zudem gab es Grüße der Kommunistischen Jugend Rojavas (CKS) und sogar der Union der Kommunistischen Jugend Tunesiens (UJCT).