In Belgrad, Novi Sad und darüber hinaus formiert sich erneut studentischer Protest. Nicht, weil die Opposition zum Marsch ruft, sondern weil eine neue Generation erkannt hat: Das gesamte System ist faul. – Ein Bericht von Gorana Vidakovic.
Nusret E. ist Architekt in Novi Pazar. Doch neben seiner Arbeit ist der serbische Moslem vor allem Aktivist und Teil der aktuellen Protestbewegung in Serbien. Er berichtet von den politischen Forderungen, aber auch den strukturellen Hürden: eine autoritäre Medienlandschaft, ökonomische Abhängigkeiten und ethnisch codierte Ausgrenzung.
Die Studierenden und Aktivist:innen lassen laut ihm jedoch keinen Zweifel an ihrer Haltung: Es gehe ihnen nicht darum, Vučić zu stürzen, nur damit ein nostalgischer Demokrat der 1990er-Jahre die Macht übernimmt. Für sie sei die sogenannte Opposition keine Alternative, sondern ein Teil des Problems.
Ablehnung alter Machtstrukturen ohne klare Alternativen
Die aktuelle Protestbewegung in Serbien ist vielstimmig und fragmentiert. Ein prägendes Merkmal der studentischen Mobilisierung ist die konsequente Distanz zu allen etablierten politischen Akteuren. Weder Vučić noch die Oppositionsparteien genießen das Vertrauen der Studierenden. Vielmehr streben diese einen grundlegenden sozialen Wandel an.
„Diese Proteste, insbesondere die von Studierenden getragenen, richten sich nicht gegen eine einzelne Partei und schon gar nicht für eine andere. Es geht um die Ablehnung des gesamten Systems“, erzählt der serbische Architekt.
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Diese Haltung entspringt einer tiefen Enttäuschung über die politischen Institutionen, die viele junge Menschen als korrupt, selbstbezogen und unfähig zu echtem Wandel wahrnehmen. Die derzeitige Opposition erscheint ihnen nicht als progressive Alternative, sondern vielmehr als nostalgische Vertretung vergangener liberaler Machtstrukturen.
„Niemand will, dass die Opposition einfach nur gewinnt, weil Vučić verliert. Das wäre nur eine Neuauflage desselben Spiels mit neuen Figuren“, so Nusret.
Diese grundlegende Skepsis führt zu einem paradoxen Zustand: Zwar gibt es Protest und Mobilisierung, doch bleiben diese oft symbolisch und politisch zersplittert. Der Wunsch nach tiefgreifender Veränderung steht der „realpolitischen“ Unfähigkeit gegenüber, diesen Anspruch zu formulieren oder gar umzusetzen.
Vučić kontrolliert die Medien
Die Stabilität des Vučić-Regimes fußt nicht allein auf Repression oder Wahlmanipulation, sondern vor allem auf einer umfassenden Kontrolle der medialen Darstellung der gesellschaftlichen Realität. Staatlich kontrollierte Fernsehsender wie Pink und RTS prägen das Weltbild von Millionen Menschen im Land.
Nusret sieht das Problem darin, dass „die Leute glauben, was sie im Fernsehen sehen. Besonders ältere Menschen und jene im öffentlichen Dienst. Für sie ist Vučić der Garant für Stabilität – gegen das Chaos, das angeblich die Opposition bringen würde.“
Während der Staat die letzten Reste demokratischer Kontrolle aushebelt, sorgen staatsnahe Medien dafür, dass das Volk eingeschüchtert bleibt. Pink und RTS liefern rund um die Uhr Gehirnwäsche für jene, die vom System abhängig sind.
Hinzu kommt die totale TV-Monokultur: Kabelnetze, Radiostationen, Druckhäuser – alles in den Händen gut vernetzter Milliardäre, die den Autokraten hofieren. Kritik? Fehlanzeige. Stattdessen Dauerbeschallung mit Nationalpathos: „Kosovo ist Serbien“, „Srpska und Serbien sind eins“, „Ohne Vučić droht Chaos“.
Integration durch Angst und Manipulation
Doch hinter dieser patriotischen Nebelkerze verbirgt sich auch Angstpolitik: Wer streikt, verliert den Job. Wer demonstriert, wird zum „ausländischen Agenten“ erklärt. Ein Mediensystem nach nordkoreanischem Vorbild – nur mit EU-Flagge am Eingang.
Die Studierenden reagierten mit einer langanhaltenden, friedlichen Blockade des RTS-Gebäudes in Belgrad: neun Tage lang, 24/7, mit Freizeitangeboten und Austauschmöglichkeiten. Menschen konnten spontan vorbeikommen und bleiben – ob fünf Minuten oder fünf Stunden, immer war Leben vor Ort.

Lehrer:innen, Pflegekräfte, Beamt:innen – alle, die wirtschaftlich vom Staat abhängig sind, bekommen eingetrichtert: Proteste sind gefährlich, vom Westen gesteuert, nur Vučić garantiere Stabilität. Aber welche Stabilität ist das? Stabilität in Armut? Stabilität in Angst vor Jobverlust? Stabilität in einer Demokratie, die längst keine mehr ist?
Diese Manipulation wirkt besonders bei Beschäftigten im Staatssektor, die sich wegen ihrer ökonomischen Abhängigkeit kaum gegen das Regime auflehnen können: „Wenn du gegen die Regierung demonstrierst, riskierst du deinen Arbeitsplatz. Und wenn das Fernsehen dir täglich sagt, dass Demonstrierende Verräter sind, die von außen bezahlt werden – dann bleibst du lieber zuhause“, berichtet der Aktivist.
Neben der ökonomischen Erpressbarkeit setzt das Regime auf nationalistische Erzählungen: Kosovo, die Republik Srpska in Bosnien und die serbisch-russische „Brüderlichkeit“ dienen als identitätspolitische Mobilisierungsanker, die soziale Wut überdecken sollen. Die Protestbewegung wird zudem als Gewalttäter oder Bürgerkriegshetzer diffamiert – eine Strategie, welche die Ängste in global unsicheren Zeiten schürt und nährt.
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Der tugendhafte Anführer Vučić
Aleksandar Vučić steht unter Druck – innenpolitisch, gesellschaftlich, symbolisch. Während Studierende erneut Universitäten und das Parlament blockieren, weil sie keine Zukunft mehr in einem autoritären Staat sehen, reagiert der serbische Präsident mit einer bizarren Mischung aus Selbststilisierung und Schuldumkehr.
In einer seiner jüngsten öffentlichen Erklärungen behauptete Vučić, er habe in seinem Leben niemals geraucht, Alkohol getrunken oder auch nur Kaffee zu sich genommen. Diese Aussage soll ihn als disziplinierten, tugendhaften Anführer inszenieren: als moralisches Gegenbild zu den angeblichen Skandalen, welche die Opposition ihm andichten wolle.
Hintergrund ist ein medial aufgeheizter Vorfall: Ein kleines Päckchen mit weißem Pulver, versehen mit dem Bild eines kolumbianischen Narcos-Mitglieds – nicht Vučić selbst – wurde als Beweisstück für vermeintlichen Drogenkonsum und -handel verbreitet. Die regierungsnahen Medien behaupten nun, dies sei ein gezielter Versuch der Opposition, den Präsidenten zu kriminalisieren.
Vučić reagierte darauf mit einer Mischung aus Empörung und Opferinszenierung: Er sei rein, asketisch, zu Unrecht verfolgt. Gleichzeitig kehrt er die Realität auf perfide Weise um.
Während Studierende friedlich demonstrieren und Bildung, Freiheit und politische Verantwortung fordern, beschuldigt Vučić sie des Faschismus. In einem öffentlichen Statement betonte er: „Faschismus wird es in Serbien niemals geben“, um im selben Atemzug die Protestierenden als Gefahr für die Demokratie darzustellen – ein rhetorischer Trick, der Täter und Opfer vertauscht.
Besonders zynisch: Vučić präsentierte einen Studierenden im Rollstuhl als angebliches Opfer der Proteste – er sei mit Wasser beworfen worden. In der offiziellen Erzählung wurde daraus ein „Lynchversuch“, ein Angriff auf Unschuldige, eine faschistische Gewaltfantasie – obwohl es sich tatsächlich um eine dramatisch überzeichnete Bagatelle handelte.
Der Präsident selbst kommentierte: „Ich will meine Ćaci [ein Kosename für Vater/ seine Anhängerschaft]. Ich bin besser als ein Nazi.“ – eine wirre, emotionalisierte Sprache, die weniger mit politischer Analyse zu tun hat als mit populistischem Selbstschutz.
Mystifizierung der staatstreuen Ideologie
Was wir derzeit erleben, ist keine demokratische Auseinandersetzung. Es ist ein medial orchestrierter Verteidigungszustand eines Systems, das sich mit jeder weiteren Protestwelle mehr vor seiner eigenen Bevölkerung fürchtet – und sie genau deshalb öffentlich diffamiert.
Doch auch Anhänger:innen Vučićs übernehmen zunehmend diese Sprachakrobatik: Studierende, die auf seiner Seite stehen, behaupten, ebenfalls nur in Ruhe studieren zu wollen – während sie gleichzeitig einen Hungerstreik für den 28. Juni (Vidovdan) ankündigen, sollte bis dahin keine Antwort auf ihre Forderungen erfolgen. Sie imitieren die Narrative und Ausdrucksformen der Protestbewegung, um ein Bild friedlicher Besorgtheit zu zeichnen und gleichzeitig die Gegenseite als angebliche Brandstifter eines „Bürgerkriegs“ darzustellen.
Die Wahl des 28. Juni – „Vidovdan” – für den angekündigten Hungerstreik ist kein Zufall. Der Tag hat im serbischen kollektiven Gedächtnis eine besondere Bedeutung: Er erinnert an die Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389, die vielfach als Gründungsmythos der serbischen Nation interpretiert wird. In nationalistischen Kreisen gilt Vidovdan als Symbol für Opferbereitschaft, Treue zur Nation und historische Größe. Auch politische Zäsuren wurden bewusst auf dieses Datum gelegt – etwa das Attentat von Sarajevo 1914 oder Slobodan Miloševićs Kosovo-Rede im Jahr 1989.

Wenn Unterstützer:innen von Präsident Vučić nun ausgerechnet an diesem Tag einen Hungerstreik ankündigen, greifen sie auf diese symbolische Aufladung zurück. Der Termin dient nicht nur der Dramatisierung ihrer Aktion, sondern auch der bewussten Inszenierung moralischer Überlegenheit – während die eigentliche Protestbewegung weiter für strukturelle Reformen und politische Verantwortung mobilisiert.
Im Gegensatz dazu steht die kritische Studierendenbewegung, die unter dem Dach von Srbija protiv nasilja für denselben Tag eine neue Großdemonstration vorbereitet. Ihr zentrales Anliegen ist ein grundlegender Wandel: Bildung sei bedeutungslos, solange Abschlüsse käuflich, Gewalt auf den Straßen alltäglich und Perspektiven für junge Menschen systematisch zerstört würden. Währenddessen wird draußen weiter Kitschmusik gespielt – nicht um die Studierenden zu ehren, sondern um einen Präsidenten zu verklären, der längst den Bezug zur Realität verloren hat.
Diese Mechanismen knüpfen an die Muster der 1990er Jahre an, als nationale Mythen genutzt wurden, um ökonomische Krisen zu kaschieren und politische Gegner zu dämonisieren. Heute jedoch entfalten sie ihre Wirkung in einem scheinbar europäischen, formal demokratischen Staat – eine gefährliche Mischung aus autoritärem Staat und gelenkter Öffentlichkeit.
Das unsichtbare Elend des Alltags
Hinter der politischen Lähmung Serbiens verbirgt sich eine leise, aber tiefgreifende neoliberale Transformation. Seit dem Zerfall Jugoslawiens – und besonders seit den 2000er Jahren – wurde das Land schrittweise zum Versuchsfeld globaler Marktinteressen: Privatisierungen, Sozialabbau und die wachsende Dominanz ausländischer Investor:innen prägen heute die wirtschaftliche Realität.
„Fast jedes Geschäft gehört inzwischen irgendeinem Investor aus Deutschland, Russland oder China. Die Preise steigen, aber niemand verdient mehr. Die Menschen haben das Gefühl, sie kontrollieren gar nichts mehr. Und wenn sie sich beschweren, heißt es nur: arbeitet härter. Seid froh, dass ihr überhaupt noch Arbeit habt“, beschreibt Nusret die Lage – nicht nur in seinem Viertel, sondern im ganzen Land.
Diese Entfremdungserfahrung – das Leben in einem durchökonomisierten, schleichend ausverkauften Staat – trifft besonders die junge Generation. Sie wachsen auf mit westlichen Konsum-Idealen, doch bleiben von sicherer Arbeit, bezahlbarem Wohnen oder politischer Mitsprache ausgeschlossen. Die Versprechen Europas wirken wie eine glänzende Fassade ohne Substanz.
Während Präsident Vučić unter Kameras neue Autobahnen einweiht, verscherbelt sein Regime systematisch das Land: Supermarktketten (Maxi, Idea), Minenlizenzen (etwa an Rio Tinto), Industriebetriebe, Infrastruktur und ganze Landstriche gehen an internationale Konzerne – aus der EU, aus China, Russland oder den Golfstaaten. Die Preise für Lebensmittel übersteigen längst EU-Niveau, während die Löhne am Balkantiefpunkt verharren.
Für viele ist klar: Der neoliberale Ausverkauf und der mediengestützte Nationalismus sind zwei Seiten derselben Medaille. Die wirtschaftliche Enteignung wird übertönt vom Dauerlärm identitätspolitischer Mobilmachung: Kosovo, Srpska, „Brüderlichkeit“ mit Russland – alles geeignet, um soziale Ungleichheit unsichtbar zu machen.
Eine echte Klassenanalyse aber bleibt tabu – zu groß die Angst, als „jugonostalgisch“ oder kommunistisch abgestempelt zu werden. Statt über ökonomische Ausbeutung wird über kulturelle Zugehörigkeit gestritten, während reale Verteilungskämpfe unter den Teppich gekehrt werden.
„Früher haben wir über Ideologie gesprochen – heute geht’s nur noch um Stromrechnungen und wer sich das Mittagessen noch leisten kann“, sagt ein Belgrader Student. Der politische Horizont schrumpft auf das tägliche Überleben im neoliberalen Dauerkrisenmodus.
Diese Prekarität ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines gezielten Umbaus: Unterstützt von EU-Institutionen, dem Internationalen Währungsfonds und der einheimischen Elite wurde Serbien zur offenen Beute globaler Kapitalinteressen.
Was fehlt, ist eine politische Sprache für diese kollektiven Erfahrungen. Proteste bleiben häufig moralisch oder identitätspolitisch aufgeladen, ohne die systemischen Ursachen zu benennen. Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit, Arbeitsrechten oder Umverteilung tritt zugunsten nationaler Mythen in den Hintergrund.
Ethnische Spannungen und die Rolle des Nationalismus
Der Aktivist Nusret betont, wie wichtig es ist, nicht in einfache Feindbilder zu verfallen: „In Serbien gibt es ethnische Vielfalt, und viele Gruppen leiden unter demselben System. Wir kämpfen nicht gegeneinander, sondern gegen das autoritäre Regime, das uns alle unterdrückt.“
Dennoch ist die Realität komplex: Nationale Konflikte – zwischen Serben, Bosniaken, Albanern, Roma – werden vom Regime instrumentalisiert, um Proteste zu spalten und zu delegitimieren. „Sie versuchen uns zu spalten: ‚Ihr Bosniaken, ihr seid gegen uns Serben‘ oder ‚Ihr Albaner seid separatistisch‘. Doch das ist ein Trick, um uns zu isolieren“, erklärt der Aktivist.
Die mediale und politische Hetze schürt Ressentiments, verhindert jedoch die Entstehung einer solidarischen, übergreifenden Protestbewegung. Die Aufarbeitung des Kriegs in den 1990er Jahren, die Anerkennung von Verbrechen und die Versöhnung bleiben große gesellschaftliche Baustellen.
Doch es gibt Hoffnung: Gerade unter jungen Menschen wächst das Bewusstsein, dass ethnische Identität nicht als Vorwand für soziale Spaltung dienen darf. Die aktuellen Proteste zeigen, dass jenseits ethnischer Grenzen gemeinsame Interessen existieren – etwa gegen Korruption, Armut und Unterdrückung.
Massenproteste in Serbien halten an – Studierende in den ersten Reihen
Neben dem autoritären Führungsstil Vučićs stehen auch andere Akteur:innen im Fokus der Kritik. Milorad Dodik, Präsident der Republika Srpska, wird von vielen als nationalistischer Hardliner wahrgenommen, der eng mit Vučić kooperiert. Seine wiederholten Sezessionsdrohungen und die Nähe zu Russland verstärken Spannungen in der Region und spiegeln eine Politik wider, die auf Spaltung und Kontrolle abzielt.
Die studentischen Proteste in Serbien richten sich nicht nur gegen nationale Missstände, sondern auch gegen solche regionalen Allianzen, die autoritäre Tendenzen stabilisieren und demokratische Prozesse untergraben.
Auch Ana Brnabić, einst als Symbol für Fortschritt ins Amt der Präsidentin der Nationalversammlung gebracht, hat durch ihre bedingungslose Loyalität zu Vučić viel Vertrauen verspielt. Ihre Rolle in der Verharmlosung von Wahlbetrug und Polizeigewalt sowie ihre Rhetorik gegenüber Demonstrierenden zeigen, wie stark sich die politische Elite von den Bedürfnissen und Stimmen der Bevölkerung entfernt hat.
Für viele junge Menschen steht damit fest, dass der Wandel nicht nur kosmetisch sein darf, sondern das ganze Machtgefüge in Frage gestellt werden muss.
Zwischen Hoffnung und Realismus
Die Studierendenproteste in Serbien sind Ausdruck einer tiefen gesellschaftlichen Krise. Sie zeigen den Wunsch nach Veränderung, die Ablehnung alter Eliten und autoritärer Kontrolle. Doch sie stehen auch vor großen Herausforderungen, wie medialer Kontrolle, wirtschaftlicher Abhängigkeit, politischer Fragmentierung und ethnischen Spannungen.
Zentrale geopolitische und wirtschaftliche Aspekte bleiben dabei noch außen vor: das geplante NATO-Abkommen, die Anwerbung weiterer ausländischer Investor:innen, die strategische Bedeutung der EXPO 2027 in Belgrad, die politische Rückendeckung durch Israel sowie die sich zuspitzende Lage im Kosovo. Auch diese Faktoren beeinflussen das Handeln des Präsidenten maßgeblich – sie bilden den Hintergrund für seine außenpolitische Zickzackstrategie und die innenpolitische Repression.
Nusret fasst es so zusammen: „Wir wollen eine neue Art von Politik, keine Marionetten des Westens oder des Ostens. Keine alten Parteien, keine autoritären Populisten. Es ist ein langer Weg, aber wir sind entschlossen.“
Diese Bewegung mag noch unvollständig sein, aber sie ist lebendig. Und sie zeigt, dass die Stimmen auf den Straßen Serbiens trotz aller Repression nicht zum Schweigen gebracht werden können.