Intel hat angekündigt, seine geplante Fabrik in Magdeburg doch nicht zu bauen. Das Unternehmen steckt tief in der Krise und fällt weiter hinter seine Konkurrenten zurück. Für den deutschen Staat ist das ein Rückschlag in den Kriegsvorbereitungen. – Ein Kommentar von Felix Zinke.
Seit 2022 war offiziell bestätigt, dass der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel sich in Magdeburg ansiedeln sollte. Die Fabrik hätte mindestens 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und den deutschen Industriestandort gestärkt. Intel hatte sogar angekündigt, umliegende Fachhochschulen und Universitäten finanziell zu unterstützen, um Fachkräfte für die Halbleiter-Industrie auszubilden.
Doch vor wenigen Tagen erklärte Intel die Pläne für gescheitert. Grund ist die anhaltende Krise des Unternehmens. Zuvor schon wurde der ursprünglich für 2024 geplante Baubeginn verschoben. Nun wurden die Verträge schließlich ganz zurückgezogen.
Blamage für die Regierung: Intel baut doch nicht in Magdeburg
Die Krise bei Intel
Intel befindet sich seit Jahren in einer tiefgreifenden Krise. Die starke Konkurrenz von Nvidia und vor allem dem taiwanischen Konzern TSMC setzt dem Unternehmen massiv zu. Bis September 2024 war der Börsenwert von Intel schon von 120 auf 90 Milliarden US-Dollar gefallen, während die Konkurrenz Marktanteile gewann.
Hinzu kamen strategische Fehler: Intel verpasste zwei zentrale technologische Wendepunkte: den Aufstieg der Smartphones und den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI). Besonders schwer wiegt hierbei, dass Intel eine Investition in OpenAI, den Hersteller von ChatGPT, verschlafen hatte.
Künstliche Intelligenz: Fortschritt oder Menschheitsgefahr?
Doch Intels Probleme sind kein Einzelfall. Sie spiegeln den Niedergang US-amerikanischer Tech-Giganten wider, die international ins Hintertreffen geraten. TSMC, der weltweit führende Chip-Hersteller, hat die US-Konkurrenz in der Halbleiter-Technologie nicht nur überholt, sondern seinen Vorsprung weiter ausgebaut. Im Gegensatz zu Intel setzt TSMC bereits erfolgreich auf KI-integrierte Chips und produziert leistungsfähigere Halbleiter als alle Konkurrenten in den USA und China.
Zusätzlich verschärft wird Intels Rückzug durch den wachsenden Protektionismus der USA unter Donald Trump: deren staatliche Anreize führen dazu, dass US-Unternehmen in Krisenzeiten eher im eigenen Land investieren als in imperialistischen Konkurrenzstaaten wie z.B. Deutschland.
Rückschlag für den deutschen Imperialismus
Der Rückzug Intels ist ein Schlag für die deutsche Regierung: Im Zuge der Vorbereitungen auf einen möglichen Krieg gegen Russland soll die Wirtschaft ja eigentlich auf Kriegsproduktion vorbereitet und umgestellt werden.
Dies geschieht unter anderem unter dem Deckmantel des Klima- und Transformationsfonds, der sowohl den Ausbau erneuerbarer Energien als auch die Ansiedlung kriegsrelevanter Industrien wie der Halbleiter-Produktion fördert. Ziel ist die Entflechtung der Wirtschaft und die Reduzierung der Abhängigkeit von anderen Staaten – auch wenn eine vollständige Entkopplung im Zeitalter globalisierter Produktionsketten unmöglich ist.
Computerchips sind heute zudem essenziell für moderne Armeen: sie stecken in Panzern, Raketen und Luftabwehrsystemen. Der Fonds unterstützt daher auch milliardenschwere Ansiedlungen wie die ursprünglich geplante von Intel in Magdeburg oder TSMC in Dresden.
Suche nach Ersatz: Magdeburg sucht neue Investoren
Die Verantwortlichen in Sachsen-Anhalt haben bereits signalisiert, dass die 400 Hektar große Fläche nun neu ausgeschrieben werden soll. Zudem plant das Dresdner Halbleiter-Start-up FMC, sich auf 100 Hektar Produktionsfläche in Magdeburg anzusiedeln. Der Rückzug Intels ist insofern zwar ein Rückschlag, doch der deutsche Staat sucht bereits nach Alternativen.
Operationsplan Deutschland: Ostdeutschland als Drehscheibe der Kriegsvorbereitungen

