Zeitung für Solidarität und Widerstand

RZ RAP: „Auch in der Kultur müssen wir entschlossen gegen die Kriegstreiber der Welt auftreten“

Das deutsch-österreichische Rap-Trio RZ RAP macht Musik gegen Krieg und Kapital. Dabei bleiben sie optimistisch: „Gegen Banken, Konzerne, Profite – wir werden siegen!“ Wir haben mit den dreien über ihre Arbeit gesprochen.

Vielleicht nochmal zum Anfang: Wer seid ihr? Warum gibt es RZ RAP?

Wir sind 3 Rapper:innen aus Deutschland und Österreich, die gemeinsam RZ RAP gegründet haben. Einer der Hauptgründe dahinter war, dass wir politische Musik machen wollten, die über klassischen Szene-Rap hinausgeht, ohne dadurch den politischen Charakter oder den Inhalt zu verlieren. Vor circa einem Jahr ist dann die Idee entstanden, dass wir zu dritt in die Richtung was machen können – viele Zugfahrten und Sessions später stehen wir heute hier und bringen unsere erste Single raus.

Eure erste Single „Krise“ kommt am Freitag raus. Warum braucht es eurer Meinung nach gerade jetzt Mucke gegen Krieg und Kapital?

Die Aufrüstung in Europa nimmt Ausmaße an, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren, wir sehen Kriege, an die vor Monaten niemand geglaubt hätte. In Deutschland steht die Wehrpflicht vor der Wiedereinführung, in Österreich soll sie verlängert werden. Als Jugendliche haben wir keine Lust, Menschenmaterial für Kriege zu werden, die nur den Reichsten dienen, während die große Mehrheit der Menschen in Europa ums Überleben kämpft.

Dagegen braucht es jeden möglichen Widerstand und auch in der Kultur müssen wir entschlossen gegen die Kriegstreiber der Welt auftreten und Jugendlichen eine Alternative zu den immergleichen Erzählungen der Herrschenden bieten.

Seit wann macht ihr so Musik? Und warum habt ihr euch für Rap als Ausdrucksform entschieden?

Wir haben alle unterschiedlich früh angefangen, zwei von uns sind relativ kurz dabei, einer schon seit ein paar Jahren. Rap war für uns von Anfang an die einzig mögliche Richtung: Es ist und bleibt einfach eine der wichtigsten Subkulturen, die für uns, aber auch generell für viele Jugendliche, ganz viel bedeutet.

Wir sind selber mit Rap aufgewachsen und haben uns dadurch politisiert – kaum eine Musikrichtung schafft es, so viel Inhalte in Lieder zu packen und dabei so widerständig, kämpferisch und politisch zu sein – vor allem wenn man auch die Geschichte des Genres betrachtet.

Habt ihr selbst musikalische Vorbilder – ob politisch oder „unpolitisch“?

Wir kommen alle bisschen aus anderen Ecken, aber es gibt bei uns allen vor allem deutsche Rapper:innen, die uns geprägt haben – angefangen von Tua über SXTN und Liz bis hin zu Motuz und Zynik.

Auf eurem ersten Insta-Post sieht man euch drei mit Mikro in der Hand im Leipziger Stadtteilpark Rabet: das war zum Parkfest nach dem Revolutionären 1. Mai dieses Jahr. Wo kann man euch denn künftig antreffen?

Hoffentlich genau an solchen Orten, wo auch immer sie sind. Wir wollen nicht nur Musik machen, sondern auch selber politisch was beitragen und dabei sein. In Deutschland und ganz Europa sehen wir gerade so viele kämpferische Demos, Feste und Projekte, wo wir am liebsten überall dabei wären. Auf Instagram werden wir natürlich alle unsere Auftritte ankündigen.

Womit können denn eure Fans – und die, die es noch werden wollen – in Zukunft rechnen?

Neben „Krise“ haben wir bei unseren Auftritten ja auch schon ein paar andere Songs gespielt – da kann man sich auf jeden Fall in näherer Zukunft auf mehrere Releases freuen. Die genauen Infos folgen dann auf Insta.

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