Die Autor:innen des Global Tipping Points Report 2025 warnen vor einer Kettenreaktion, die den Zusammenbruch mehrerer Ökosysteme zur Folge hat. So wurde mittlerweile in Bezug auf das Absterben von tropischen Korallenriffen wohl ein sogenannter Kipppunkt überschritten – der Bericht wiederum appelliert lediglich an das Konsumverhalten der Masse.
Im November dieses Jahres treffen sich 50.000 Repräsentanten von Staaten, NGOs und internationalen Organisationen im Zuge der 30. UN-Klimakonferenz in Belém, Brasilien, um Klimamaßnahmen zu diskutieren. Dabei spielen die sogenannten Klimakipppunkte eine zentrale Rolle. Diese bestehen aus irreversiblen Konsequenzen der Erderwärmung, die nun fast 1,5 Grad gegenüber dem 19. Jahrhundert beträgt.
Hierbei ist aktuell wohl besonders das Aussterben von tropischen Korallenriffen die Ursache dafür, dass ein Kipppunkt bereits überschritten worden ist. Ist ein Kippunkt erreicht, beschleunigt es das Auftreten anderer Kippunkte, so hatte das Schmelzen der Eisplatten in Grönland und der Westantarktik das Freisetzen vom Grünhausgas Ethan zur Folge, welches die Erderwärmung beschleunigt und noch weitere Konsequenzen zur Folge haben wird.
Das Aussterben der tropischen Korallenriffe wird wiederum zu Naturkatastrophen wie Sturmfluten und damit dem Aussterben zahlreicher Meerestiere führen. Das hat im Umkehrschluss Auswirkungen auf die Fischerindustrie und damit die jetzt schon teils dramatische Lebensgrundlage indigener Völker.
Soziale Fragen werden ausgeblendet
Den Autor:innen des aktuellen Global Tipping Points Report 2025 zufolge hätten wir der zunehmenden Zerstörung des Planeten etwas entgegenzusetzen, denn es gäbe auch positive Kipppunkte. Dazu zählen sie unter anderem auch die breitere Verwendung von elektrisch betriebenen Autos – was wiederum noch mehr Menschen beeinflussen würde, auf Elektromobilität umzusteigen.
Kaum Beachtung in dem Bericht finden dabei soziale Fragen. So wird überhaupt nicht thematisiert, dass Autofahren grundsätzlich mit drastischen Kosten verbunden ist, und es schon heute weitaus erschwinglichere und massentauglichere Formen der Fortbewegung gibt. Auch, dass es besonders die reichsten Menschen der Erde sind, die mit ihrem individuellen Konsum die verheerendsten Folgen auf unsere Umwelt haben, findet keinen Platz in dem Bericht.
Eines haben die Autor:innen des Berichts richtig herausgearbeitet: Das Überschreiten der Klimakipppunkte ist ein Angriff auf die Menschenrechte. Daraus den Schluss zu ziehen, in ein Diplomatentreff unter den Kapitalist:innen die große Hoffnung zu stecken, welches auch in der Vergangenheit nie tatsächliche Veränderung mit sich gebracht hat, ist jedoch der falsche Weg.
Klimakonferenz zu Ende: Wieder keine Verpflichtungen für Industriestaaten

