13 Prozent der Rentner:innen im Alter von 65 bis 74 Jahren sind erwerbstätig. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2024 hervor. Durch den Abbau des Sozialstaats und die Einführung der Aktivrente wird diese Zahl in Zukunft voraussichtlich weiter steigen.
Neu veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2024 legen offen, dass 13 Prozent der Rentner:innen im Alter von 65 bis 74 Jahren erwerbstätig sind. Dabei nimmt die Prozentzahl an Erwerbstätigen mit fortschreitendem Alter ab. Zwar gehen die meisten Rentner:innen „geringfügigen“ Beschäftigungen nach und arbeiten nicht Vollzeit, doch 14 % der Rentner:innen gaben an, mehr als 40 Stunden pro Woche zu arbeiten.
Aktivrente wird Trend verstärken
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass eine Aktivrente eingeführt werden soll. Diese sieht vor, dass Arbeiter:innen in Rente 2000 Euro steuerfrei dazuverdienen können, wenn sie trotz Rente arbeiten gehen.
Dabei fallen jedoch immer noch Abgaben an die Sozialversicherung an. Zudem gilt diese Aktivrente nicht für Einkommen aus selbstständiger Arbeit. Anfang des Monats wurde beschlossen, dass die Aktivrente ab dem ersten Januar nächsten Jahres gelten soll.
Zusätzlich dazu wird aktuell das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre erhöht und ist damit deutlich über dem EU-Durchschnitt. Durch diese zwei Maßnahmen müssen ältere Menschen länger arbeiten, bis sie in Rente gehen können, und selbst danach wird versucht, sie noch weiter zum Arbeiten zu bringen.
Altersarmut zwingt zu arbeiten
Auch wenn die Aktivrente freiwillig ist, werden durch die steigende Altersarmut immer mehr Rentner:innen gar keine andere Wahl haben, als arbeiten zu gehen. Im letzten Jahr war jede fünfte Person über 65 Jahren armutsgefährdet, 1,2 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
Durch die immer weiter steigenden Lebenserhaltungskosten und die massiven Kürzungen im Sozialstaat, wie die Abschaffung des Bürgergelds, welche in Zukunft fortgesetzt werden, wird die Altersarmut wohl weiter steigen.
Altersarmut auf neuem Hoch – Rentnerinnen besonders betroffen

