Erfüllen wir Esthers Auftrag: Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht
Als junges Mädchen überlebte Esther Bejarano bei einem Todesmarsch die Flucht aus dem KZ Ravensbrück. In der vergangenen Nacht ist sie im Alter von 96 Jahren friedlich verstorben. Sie hinterlässt zahlreiche unmissverständliche Apelle an uns und die Erinnerung an eine Frau, die ein langes Leben voller Entschlossenheit gegen den Faschismus führte. Ein Nachruf von Olga Wolf.
Brot und Spiele – Impfstoff soll Olympiade und EM retten
Während die Corona-Pandemie weiter die Welt im Atem hält und in vielen Ländern bisher keinerlei Impfstoff zur Verfügung steht, laufen die Planungen für Olympia in Tokio und die Fußballeuropameisterschaft auf Hochtouren. Anstatt Menschenleben etwa in Indien oder Afrika zu retten, spenden Pharmakonzerne ihre Impfdosen lieber für Megaevents. - Ein Kommentar von Emanuel Checkerdemian
Die Debatte um #allesdichtmachen
Mit ursprünglich über 50 Videos versuchten deutsche Schauspieler:innen, ironisch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung zu äußern. Gelungen ist dies eher schlecht als recht – die Reaktion spricht trotzdem Bände über die gesellschaftliche Atmosphäre. Ivan Barker hat alle Videos gesehen und kommentiert sie auf Perspektive.
Die Super League – „Und ihr macht unseren Sport kaputt!“
Ein Erdbeben erschütterte in der Nacht zum Montag den europäischen Fußballsport. 12 Klubs aus England, Spanien und Italien haben beschlossen „so schnell wie möglich“ in die schon viel diskutierte „Super League“ starten zu wollen. Diese wird den Vereinssport und seine Wettbewerbe auf den Kopf stellen und das ganze Geschäft Fußball aus den Angeln heben. - Ein Kommentar von Emanuel Checkerdemian
Danger Dan: Der Soundtrack des „militanten“ Reformismus
Mit seinem Ende März veröffentlichten Song „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ erregte der Rapper Danger Dan, bekannt aus der „Antilopen Gang“, viel Aufsehen. Linksliberale und sozialdemokratische Öffentlichkeit, staatliche Medien und Springer-Presse stimmen ihr Loblied auf sein mutiges antifaschistisches Engagement an und bieten ihm Auftritts- und Interviewmöglichkeiten ohne Ende. Doch was steckt dahinter? – Ein Kommentar von Julius Strupp
Fanproteste beenden Montagsspiele
Nach mehr als drei Jahren Protesten werden die umstrittenen Montagsspiele in der ersten Fußballbundesliga wieder abgeschafft. Fanproteste haben damit der Profitmaximierung des DFB und der TV- und Radio-Unternehmen einen Riegel vorgeschoben. - Ein Kommentar von Stefan Pausitz
„Ein Film berührt Menschen, wenn er sich der Realität des Lebens annähert.“
Der auf wahren Begebenheiten und Personen beruhende Film „The end will be spectacular - Ji Bo Azadiyê“ erzählt die Geschichte von Zilan, einer jungen kurdischen Frau, die auf den Spuren ihres getöteten Bruders in ihre Heimat Diyarbakir zurückkehrt. Plötzlich findet sie sich in gewaltvollen Gefechten mit der türkischen Polizei und Armee wieder. Eine Geschichte von Idealen, Kampf, Freundschaft, Verlusten und Aufopferung in einem hoffnungslos erscheinenden Konflikt. - Ein Interview mit dem Regisseur Ersin Çelik
Die Geschichte selbst in die Hand nehmen – 150 Jahre Revolution in...
"Kommune" – Bei vielen weckt das Wort Assoziationen mit langen Haaren, freier Liebe und Drogenkonsum. Doch vor 150 Jahren wurde in Paris eine ganz andere Kommune gegründet. Eine Kommune, die nicht nur das Leben in einer Wohnung verkollektivierte, sondern das gesellschaftliche Leben in der ganzen Stadt. – Ein Kommentar von Paul Gerber
Kampf gegen Unterdrückung oder identitäre Empörungsrituale? – Eine Rezension
Die französische Feministin Caroline Fourest rechnet in ihrem Buch „Generation Beleidigt“ mit der „identitären Linken“ ab. Zwar bleibt sie in bürgerlichen Begriffen gefangen und liefert keine wirkliche Analyse der Strömung. Mit ihrer Kritik an den haarsträubenden Konsequenzen identitärer Politik geht sie jedoch in die richtige Richtung. Ein Kommentar von Thomas Stark.
„Katar ist die Hölle“ – Die schwarzen Seiten des kapitalistischen Profifußball
Schon vor Corona war klar, dass es im nationalen und internationalen Fußball nur selten „fair“ zugeht. Doch nicht nur auf dem Platz, sondern vor allem die kapitalistischen Nebenschauplätze bieten ein Sammelsurium an „unfairen“ Ereignissen. Von „unfair“ kann allerdings bei den Beschäftigungsverhältnissen der Gastarbeiter:innen für die kommende WM 2022 in Katar keine Rede mehr sein: über 6500 Arbeiter:innen verloren hier innerhalb von zehn Jahren ihr Leben. - Ein Kommentar von Stefan Pausitz