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      Caritas lehnt Tarifvertrag ab – und zementiert schlechte Bezahlung in der Altenpflege

      Der katholische Wohlfahrtsverband ist mit immerhin 693.082 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber Deutschlands. Nun lehnte er einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege ab und schreibt damit die schlechten Lohnstandards in der Pflege fort.

      Bereits am Donnerstag lehnte die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas den Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrags ab. Kritik kommt von Seiten des Bundesvorstandes von ver.di. Sylvia Bühler kritisierte die Haltung des Wohlfahrtsverbands deutlich und sprach von einem schlimmen Signal für die Beschäftigten in der Altenpflege. Die Caritas mache sich mit dieser Entscheidung unglaubwürdig.

      Lob von Seiten der Privatpflegedienste

      Freude kam hingegen vor allem beim Arbeitgeberverband der kommerziellen Pflegefirmen, dem BPA (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste), auf. BPA-Präsident Rainer Brüderle sprach von „großem Respekt für die Entscheidung“. Untermauert wurde seine Haltung durch seinen Vertreter, der die staatliche Einflussnahme kritisierte und eine „wettbewerbliche Ausgestaltung der Pflegeversicherung” forderte.

      Auch kirchliche Vertreter der Organisation wiesen die Kritik zurück. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzinger, erklärte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz: „Die Arbeitsrechtliche Kommission ist paritätisch zusammengesetzt von Dienstnehmern und Dienstgebern, und die entscheiden unabhängig und autonom. Das respektiere ich.“.

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