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    Klimawandel: 60 Prozent der Flüsse weltweit führen zeitweise im Jahr kein Wasser mehr

    Von der weltweiten Austrocknung sind alle Flussdimensionen betroffen: Ob der Nil in Ägypten, der Gelbe Fluss in China, der Rio Grande oder der kleine Urselbach in Hessen. Grund dafür seien Klimawandel, großangelegte Landnutzung und massiver Ressourcenverbrauch.

    Das geht aus den Daten von 5.615 Messstationen auf der ganzen Welt hervor, die von einem internationalen Forscherteam ausgewertet wurden. Demnach sind in trockenen Gebieten der Erde leere Flussbetten keine Seltenheit.

    In der Sahelzone in Afrika, in Teilen Indiens oder in Westaustralien kommen diese Trockengebiete oft vor. In diesen Gegenden sind bis zu 99 Prozent aller Fließgewässer von einer Austrocknung betroffen. In gemäßigten oder feuchten Klimazonen sind es mittlerweile 30 bis 50 Prozent der Fließgewässer, je nachdem, welche Größe des Flusses berücksichtigt wird.

    Schuld seien der Klimawandel, großangelegte Landnutzung und der Ressourcenverbrauch, so der Gewässer-Ökologe und Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, Klement Tockner, gegenüber tagesschau.de. Mit anderen Worten: die Auswirkungen einer kapitalistischen Produktion auf die Natur.

    Ausgetrocknete Flussbetten haben dabei starken Einfluss auf die Lebenssituation der Menschen vor Ort und die Natur. Die Flüsse bilden den Lebensraum für eine große Pflanzen- und Tierwelt, sie dienen als Transportweg, Energielieferant, Wirtschaftsort und Erholungsgebiet. Rund die Hälfte der weltweiten Bevölkerung lebt an einem Fluss, von denen 60 Prozent zeitweise kein Wasser mehr führen.

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